Opfer der Nazis: Grete Forst
Opfer der Nazis: die Koloratursopranistin Grete Forst
von Matthias Woehl
Am 18. August 1878 als
Margarethe Feiglstock in einer jüdischen Familie in Wien geboren, debütierte Grete
Forst 1900 in Köln als Lucia in Donizettis „Lucia di Lammermoor“ und wechselte (die Quellen sind ungenau) 1902 oder
1903 zu Gustav Mahler an das k.u.k Hofopernhaus in Wien (später Wiener Staatsoper), wo sie mit großem Erfolg bis
1911 zum Ensemble gehörte.Sie war Koloratursopran und sang in ihrem Fach (z.B.
Königin der Nacht oder Fiordilici) aber sang auch lyrisches Fach wie Cio-Cio-San
in Puccinis Butterfly. 1908 sang sie in Goldmarks „Wintermärchen“.
Nach ihrer
Ehe mit einem Bankier kehrte sie auf die Bühne zurück (verheiratete Frauen
standen dereinst ja nicht mehr auf der Bühne). 1940 riet man ihr, den
katholischen Glauben anzunehmen. Das nutzte aber nichts, denn 1941 oder 1942
(Quellen wieder ungenau) wurde sie in ein Konzentrationslager in der Nähe von
Minsk deportiert und wurde dort am 1. Juni 1942 ermordet.
Unglaublich, wie
schön sie die Arie der Butterfly „che tua madre“ sang, die sie 1908 aufnahm.
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