Posts

Posts mit dem Label "Tote Stadt" werden angezeigt.

Opernkritik: Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ – Komische Oper Berlin – 2019

Bild
Mord im Schlafzimmer  – Robert Carsen inszeniert Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ an der Komischen Oper Berlin als Krimi –  von Klaus J. Loderer  An eine Genesung der Hauptfigur Paul von seiner obsessiven Liebe glaubt Regiesseur Robert Carsen bei seinem Regiedebüt an der Komischen Oper Berlin nicht. Er deutet die Handlung von Korngolds nach dem Roman „Das tote Brügge“ (Bruges-la-morte) entstandene Oper „Die tote Stadt“ leicht um und lässt Paul schließlich unentrinnbar in seinen Obsessionen versinken. Carsen geht die Sache als Psychothriller an. Dass wir während eines kurzen Öffnens des Vorhangs zu Beginn ein Zimmer mit einer Frauenleiche sehen, kann als Vorausblick auf das dritte Bild gesehen werden, doch deutet der mit einem Notizblock das Zimmer inspizierende Frank an, dass auch beim Tod von Pauls Frau Maria etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein mag. Sara Jakubiak (Marietta) und Aleš Briscein (Paul) Foto: Iko Freese / drama-berlin.de Der größte

Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ – Wiener Staatsoper – 2017

Bild
Der Salon löst sich auf „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold an der Wiener Staatsoper Erst am Ende bemerkt der Zuschauer, daß die eigentliche Handlung von Erich Wolfgangs Korngolds Oper „Die tote Stadt“ überhaupt nicht stattgefunden hat, sondern nur ein Alptraum war. Zur Verdeutlichung dieser surrealen Szenerie lässt Bühnenbildner Wolfgang Gussmann in Willy Deckers Inszenierung an der Wiener Staatsoper den riesigen Salon der ers ten Szene in heftige Schieflache geraten und sich mehr oder minder auflösen. Im Hintergrund taucht derselbe Salon verkleinert noch einmal auf als Spielfläche für die weiß gekleidete Komödiantentruppe. Das Porträt von Marie, der verstorbenen Frau der Hauptfigur Paul, spielt eine wichtige Rolle in der Inszenierung. Am Anfang lehnt es groß rechts an der Wand und liegt in Teile zerlegt auf dem Parkettfußboden, später bildet es vervielfacht den Bühnenhintergrund. Viele solch eindrückliche Bilder entfaltet Gussman im Laufe der Oper. Sehr wirkungsvoll

Korngolds "Die tote Stadt" – Hamburg – 2015

Eine blonde Haarsträhne  Korngolds Oper „Die tote Stadt“ in Hambu rg  Heute „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold an der Staatsoper Hamburg. Ein relativ selten gespieltes Werk. Die Regie produzierte eine mit etwas Klamauk aufgehübschte Langeweile. Man merkt schnell, dass Regisseurin Karoline Gruber mit dem Werk wenig anfangen konnte. Dass man die Prozession lächerlich macht, ist ja gerade so üblich im Theater. Dass ein Witwer seine als seine verstorbene Ehefr au verkleidete Haushälterin schwängert, ist dann aber doch ein ziemlich dünner Handlungsstrang. Dass der Freund Frank am Ende als Todesengel Paul mitnimmt, na gut. Das Philharmonische Staatsorchester ist so langsam wieder einigermaßen hörbar (musikalische Leitung Erich Wächter). Besonders Alexey Bogdanchikov als Frank gut. Sara Jakubiak war als Marietta etwas schrill. Torsten Kerl (Paul) war leider zeitweilig etwas indisponiert. Dass alle Personen etwas ungelenk auf der Bühne herumstaksten, lag wohl am verunglückten F