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Opernkritik: Bellinis „I puritani“ – Gran Teatre del Liceu Barcelona – 2018

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Gnadenlos ist der Streit der Religionen  – María José Moreno erfreut als Elvira in „I puritani“ am Gran Teatre del Liceu Barcelona –  von Klaus J. Loderer Den protestantisch-katholischen Konflikt in Bellinis „I puritani“ nimmt die Regisseurin Annilese Miskimmon zum Anlass in ihrer nun im Gran Teatre del Liceu in Barcelona zu sehenden Inszenierung der Welsh National Opera eine zweite Ebene mit einer Parallelhandlung einzubauen. Um dies zu verdeutlichen, stellt sie der Oper zwei kurze stumme Szenen voran, England 1653 und Nordirland 1973. Das wird nicht vom ganzen Publikum goutiert und so schallt schnell ein protestierender Zwischenruf durch den Raum. Die Rahmenhandlung, 1973 in Belfast spielend, holt die Opernhandlung in die Gegenwart. Der Oranierorden, benannt nach König Wilhelm III. von Oranien, der 1690 den katholischen Stuart-König Jakob II. schlug, bereitet sich auf seinen jährlichen Marsch am 12. Juli vor. Das ist mit den orangen Schärpen der Beteiligten deutlich...

Premierenkritik: Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ – Teatro São Carlos Lissabon – 2018

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In unbeobachteten Momenten werden die Gemälde lebendig  Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ am Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon  von Klaus J. Loderer Das historische Teatro São Carlos in Lissabon mit seinem historischen Logenrund ist genau so ein Theater, wie man es sich für Belcanto vorstellt. Vincenzo Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ hatte im nicht unähnlichen Teatro la Fenice 1830 seine Uraufführung. „I Capuleti e i Montecchi“  am Teatro de São Carlos in Lissabon Foto: Teatro Nacional de São Carlos Zum Vorspiel tragen Arbeiter Gemälde in ein Museum. Es könnte auch ein englisches Herrenhaus sein (Bühnenbild: Alessandro Camera). Verpackte Bilder werden an die Wände gelehnt, herein- und hinausgetragen. Der Rückgriff in die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia gelingt Regisseur Arnaud Bernard durch den Kunstgriff, die Bilder lebendig werden zu lassen. Einem großen Gemälde entsteigt der rot gewandete Herrenchor in historisie...

Premierenkritik: Bellinis Oper „Norma“ – Staatstheater Mainz – 2017

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Sängerfest am Rhein  Premiere von Bellini s „ Norma “ im Staatstheater Mainz  Nadja Stefanoff singt Norma in Mainz , da muss ich hin, denke ich mir, und das, trotzdem Elisabeth Stöppler für die Regie verantwortlich ist. Entgegen meiner Befürchtungen ist die Inszenierung aber ganz ansehnlich (auch dank des Bühnenbildes von Hermann Feuchtner). Natürlich bringt Frau Regisseurin ein paar Unsinnigkeiten unter, da fallen permanent Stühle oder klappert Holz, da wird Adalgisa von Po llione andauend in den Schritt gefasst, und mehrfach (von ihrem Lehrmeister Konwitschny entliehen) die Musik unterbrochen, um von Flavio sinnschwer Pier Paolo Pasolini Texte rezitieren zu lassen. Norma in Mainz: vorne Dong Won Seo, hinten Nadja Stefanoff Foto: Andreas Etter Doch gesanglich ist der Abend ein ganz großer! Wirkt Frau Stefanoff bei ihrem „Casta Diva“ (welches sie wunderbar gibt) noch etwas unsicher, legt sie ab der Cabaletta so richtig los. Das schlimmste hat sie hinter sich,...

Bellinis „Norma“ – Aalto-Musiktheater Essen – 2016

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Katia Pellegrino meistert Norma souverän  Bellinis „Norma“ in Essen  Ein musikalischer Glücksgriff ist die neue „Norma“ in Essen. Besonders hervorzuheben ist Katia Pellegrino in der Titelpartie, die diese schwierige Partie souverän und höhensicher meisterte, dabei im wörtlichen Sinne Belcanto sang und die Rolle ergreifend gestaltete. Bei einer solchen Gestaltung der Hauptrolle sind einige wenige Unsicherheiten in der Höhe bei Adalgisa Bettina Ranch leicht zu verschmerzen, die ansonsten in den Duetten wunderbar mit der Rolle der Norma harmonierte. Auch Gianluca Terranova meisterte die Partie des Pollione sehr gut. Besonders zu nennen noch Insung Sim als vorzüglicher Oroveso. Giacomo Sagripanti führte die Essener Philharmoniker flott und sicher. Katia Pellegrino (Norma), Insung Sim (Oroveso) Foto:  Matthias Jung Tobias Hoheisel hatte einen recht schlichten Bühnenraum gestaltet. Die drehbaren geschwungenen Bretterwände ermöglichten inte...

Sonnambula – Frankfurt – 2014

Bellinis „La Sonnambula“ in Frankfurt  „La Sonnambula“ von Bellini am Opernhaus in Frankfurt am Main kann immerhin mit einer sehr guten Brenda Rae als Amina aufwarten, einer guten Louise Alder als Lisa und dem immer guten Kihwan Sim als Rodolfo. Bei gutem Orchester ist das Dirigat leider einschläfernd und die Regie völlig verschlafen. Gelegentlich bewegt sich die schräge Fläche im Bühnenbild, dann muß der Chor notgedrungen ausweichen. Ansonsten ein in jeder Hinsicht unpraktisches Bühnenbild. Die seitlich angebrachten Alpenpanoramen sind von den meisten Sitzplätzen auch gar nicht sichtbar. Klaus J. Loderer Besuchte Vorstellung: 14. Dezember 2014 Oper Frankfurt am Main