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Es werden Posts vom September, 2018 angezeigt.

Ausstellung über Budapest in historischen Fotos im Ungarischen Kulturinstitut Stuttgart – 2018

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Die Panoramen faszinieren  – Architekturgeschichtliche Fotoausstellung „Budapest anno 1873–1918“ im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart –  von Klaus J. Loderer Zwei unglaubliche Panoramabilder standen im Zentrum einer Ausstellung historischer Fotos von Budapest, zusammengestellt von Tibor Vákár und András Hadik, die im Juni und Juli im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart zu sehen war. Mehrere Meter sind diese beiden Bilder breit und zeigen detailliert Budapest im späten 19. Jahrhundert. Ein Bild zeigt den Blick vom Gellertberg über die Donau nach Pest. Am linken Bildrand ist Ofen (Buda) zu sehen, darunter Tabán. Elisabeth- und Franz-Josephs-Brücke existieren noch nicht. Das andere Panoramabild ist von der Pester Seite aufgenommen. An der Kettenbrücke vorbei schaut man nach Ofen. Genau gegenüber ist das königliche Schloss. Links begrenzt der Gellert-Berg das Bild. Rechts geht der Blick weit ins Ofner Bergland. Der Pester Brückenkopf und die Akademie der Wissenschaften b

„Claude Monet, die Welt im Fluss“ – Ausstellung in der Albertina in Wien

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Die letzten Jahre widmete er seinem Garten   – Ausstellung „Claude Monet, die Welt im Fluss“ in der Albertina in Wien –  von Klaus J. Loderer Ein tiefblauer Teppich durchzieht neuerdings vom Innenhof aus die klassizistische Galerie. Er leitet die Besucher zu den Bildern des impressionistischen Malers Claude Monet und dominiert auch in der Ausstellung den Fußboden. Es war der Untertitel der Ausstellung, „Die Welt im Fluss“, der als Inspiration diente. Es mag einer der vielen Flüsse sein, die Monet im Laufe seines Lebens malte, die Seine, die Creuse oder die Themse, das Meer oder das Wasser im Seerosenteich seines Gartens in Giverny sein. Der berühmte Garten in Giverny stellt mit zwei Räumen den Schlusspunkt der Ausstellung dar. Während des Ersten Weltkriegs hat der inzwischen arrivierte und wohlhabende Monet immer wieder seinen Garten gemalt. Immerhin besitzt die Albertina in der Sammlung Batliner sogar eines der berühmten Seerosenbilder. Weitere hat man für die Ausstellung

Interessante Tagung zur Geschichte der Oper in Wien – 150 Jahre Wiener Staatsoper

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Das Haus am Ring, vom  „ Königgrätz der Baukunst “ zur Ikone der Opernkunst  – Breites Spektrum an Vorträgen bei der Tagung Geschichte der Oper in Wien – 150 Jahre Wiener Staatsoper –  von Klaus J. Loderer 1869 wurde das neue Hofopernhaus an der Ringstraße eröffnet, die heutige Wiener Staatsoper. Das 150-jährige Jubiläum steht also bevor. Für eine geplante Veröffentlichung hat sich die Staatsoper wissenschaftlichen Beistand geholt. Diese soll sich aber nicht nur mit den 150 Jahren befassen. Staatsoperndirektor Dominique Meyer wünscht sich eine breiter angelegte Aufarbeitung des Themas Oper in Wien, wie er zu Beginn der vom 17. bis 19. September abgehaltenen Tagung  äußerte. Die Schar der Interessenten zu dieser öffentlichen Tagung war nicht gering. Oper ist für Wiener eben ein wichtiges Thema. Den Rahmen der dreitägigen Tagung bildete der Mahlersaal der Staatsoper. Dessen Neuschöpfung als Pausenfoyer unter dem damaligen Namen Gobelinsaal im Zuge des Wiederaufbaus der noch

„Wienerliederliches & Doppelliter-tur“ mit Elena Schreiber und Robert Kolar im L.E.O. in Wien

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Wo soll es Gumpoldskirchner regnen?  – Der köstliche Wienabend „Wienerliederliches & Doppelliter-tur“ mit Elena Schreiber und Robert Kolar im L.E.O. – Letztes erfreuliches Opernhaus –  von Klaus J. Loderer Was wird im Wiener Lied besungen? Die Liebe, schöne Frauen und der Wein. Vor allem der. Da kommt auch der Lied-literarische Abend „Wienerliederliches & Doppelliter-tur“ nicht herum. Aber es sind nicht die üblichen Standardmusiknummern, wie man sie den Touristen in Grinzing um die Ohren säuselt, die in Wiens „Letztem erfreulichem Opernhaus“ – kurz L.E.O. erklingen. Der Schauspieler und Sänger Robert Kolar träumt eher davon, dass „Ja, wenn der Regen Gumpoldskirchner wär“. In Wien lädt man auch die Marsmännchen gleich zum Wein ein, wie wir in einem anderen Lied erfahren. Da kann Robert Kolar zungenschnell  mundakrobatisch alle österreichischen Rebsorten herunterrattern. Aber der Wein hat auch Folgen, den Rausch. Was sich ein Mann danach alles für Ausreden ausdenkt, erfa

Premierenkritik: „Antikrist“ – Oper von Rued Langgaard – Staatstheater Mainz – 2018

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Wenn das Böse in die Welt kommt  – Deutsche Erstaufführung der Oper „Antikrist“ von Rued Langgaard am Staatstheater  Mainz –  von Klaus J. Loderer Es ist eine absolute Rarität, die das Staatstheater Mainz zum Ende der Saison ins Programm genommen hat. Dabei ist, wie sich in Mainz zeigte, die Oper „Antikrist“ des dänischen Komponisten Rued Langgaard ein wunderbares musikalisches Werk. Und es ist schade, dass dieses Werk nie richtig bekannt wurde. Insofern ist es sehr erfreulich und löblich, dass sich das Staatstheater Mainz für diese Komposition einsetzt. Musikalisch gelang dem Staatstheater Mainz mit „Antikrist“ ein großer Wurf. Transparent klingt das sphärische Vorspiel unter der Leitung von Hermann Bäumer. Das Philharmonische Staatsorchester Mainz spielt wirkungsmächtig und beeindruckend. Überhaupt hat das Orchester in dieser Oper eine wichtige Rolle, sind weite Teile doch rein instrumental. Bäumer kostet die großen romantischen Stellen aus und kontrastiert sie mit einer der

Ausstellung: „Konstellationen – Schätze des Museums MODEM in Debrecen“ im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart – 2018

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„Konstellationen“ – das Ungarische Kulturinstitut in Stuttgart zeigt Schätze des Museums MODEM in Debrecen  – Arbeiten von Jenő Barcsay, Imre Ámos, Margit Anna, Dezső Korniss, Lajos Vajda und Endre Bálint aus der Sammlung Antal-Lusztig –  von Klaus J. Loderer Das MODEM Modern és Kortárs Müvészeti Központ ist ein Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst in der ostungarischen Stadt Debrecen. In Ausstellungen zeigt es die Strömungen und Querbeziehungen der modernen Kunst. Neben der internationalen Kunst liegt dabei natürlich ein Schwerpunkt auf ungarischen Künstlern. Gerade ist neben einer Installation von Benczúr Emese und Video-Kunst aus Israel eine Ausstellung mit Werken aus dem Kunstmuseum in Johannesburg zu sehen. Ausstellung Sammlung Antal-Lusztig: Skulptur von Endre Bálint, Gemälde von Margit Anna und Imre Ámos Foto: Klaus J. Loderer Im Zentrum des Museums steht die Sammlung von Antal-Lusztig, die als Dauerleihgabe in der Dauerausstellung gezeigt wird. D

Opernkritik: Bizets „Carmen“ opulent in der Arena di Verona – 2018

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Von der Künstlerkneipe in die Stierkampfarena  – Hugo de Ana inszeniert Georges Bizets „Carmen“ beim 96. Opera Festival in der Arena di Verona –  von Klaus J. Loderer Stierkampf und Oper scheinen auf den ersten Blick nicht zusammenzugehören. In Bizets Oper „Carmen“ spielt der vierte Akt vor der Stierkampfarena. Und nach eben dieser Stierkampfarena ist in Sevilla das benachbarte Opernhaus Teatro Maestranza benannt. Der argentinische Regisseur Hugo de Ana hat für die Neuproduktion von „Carmen“ die Arena von Verona dann gleich in die Plaza de toros de la Real Maestranza de Caballería, wie die Stierkampfarena von Sevilla vollständig heißt, verwandelt. Gleich zu Beginn der Oper ist im Zentrum der Bühne das Rund für die Stierkämpfe angedeutet und oben sehen wir uns umrundet von den Arkaden der Real Maestranza. Diese sind nur auf die steinernen Stufen projeziert. Aber es wird ein wirkungsvoller Effekt erzielt. Die gesamte Aufführung ist begleitet von den von Sergio Metalli gestaltete

Buchbesprechung: „I am Dandy“ von Nathaniel Adams

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Die Nachfahren von Beau  Brummell  – 56 Dandys stellt Nathaniel Adams im Buch „I am Dandy, the Return of the Elegant Gentleman“ vor –  von Klaus J. Loderer Ist Dandyismus eine Lebensform oder eine Philosophie? Nathaniel (Natty) Adams meint schelmisch (?), nein, denn Dandyismus sei eine ernsthafte psychische Störung zwischen Koprophilie, also der Liebe zu den Ausscheidungen, und Erotomanie, also Liebeswahn. Eine innere Macht dränge sie, sich so zu kleiden, wie sie es tun. Sie würden sich sogar auf einer einsamen Insel so anziehen. Nathaniel Adams rechnet sich übrigens selbst auch zu dieser Spezies. Und er untersucht das Thema Dandy seit seiner Studienzeit. Das Preisgeld, das er nach einem Buch zur Geschichte des Dandyismus durch das Lynton Fellowship erhielt, nutzte er dazu gleich ein noch größeres Werk zum Thema Dandy anzugehen. Nun interessierte ihn die Gegenwart mit den aktuell interessantesten angezogenen Männern. Im Band „I am Dandy“ stellt er 56 Dandys vor. Die Fotografin