Berliner Theatergeschichte: Nur kurz existierte die Oper im Nationaltheater am Weinbergsweg
Ein gescheitertes Volksopernexperiment – Aus dem neuen Nationaltheater in Berlin wurde das Walhallatheater – von Klaus J. Loderer Es waren die kleinen Törtchen, die mich vor ein paar Jahren in das Café Fleury am Weinbergsweg in Berlin lockten. Ich kehrte auf dem Weg zu einer Theatervorstellung im Prater in der Kastanienallee ein. Ich hatte mich zu Fuß vom Hackeschen Markt über die Rosenthaler Straße aufgemacht. Am Rosenthaler Platz zweigt der Weinbergsweg ab und führt leicht den Hang hinauf. Es ging mir wohl so wie etwa hundert Jahre zuvor dem Schriftsteller Alfred Döblin, der damals als Theaterkritiker unterwegs war. 1911 beklagte er sich in der von Herwarth Walden herausgegebenen Zeitschrift „Der Sturm“ über den weiten Weg zum Rosenthaler Tor. Er war 1911 aber nicht im Prater sondern ungefähr dort, wo ich im Theater saß. Genauer gesagt war er ein Haus weiter. Da ist heute ein Park, den es im Kaiserreich noch nicht gab. Sein Ausruf „Und so lebe der Weinbergsweg!“ bezog sich weniger