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Opernrarität: „Der Rebell des Königs“ (Cinq-Mars) von Charles Gounod an der Oper Leipzig – 2018

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Kein Happy End in der goldgerahmten Hofgesellschaft  – Oper Leipzig zeigt Opernrarität „Der Rebell des Königs“ (Cinq-Mars) von Charles Gounod in opulenter Ausstattung –  von Klaus J. Loderer Es ist eine kurze Szene der Zerissenheit, die ein markantes Bild für diese Oper gibt: Henri de Cinq-Mars und die Princesse Marie werden von den Höflingen voneinander getrennt. Die gesellschaftlichen Etikette lassen es nicht zu, dass ein Marquis etwas mit der ranghöheren Princesse anfängt, die zudem aus Gründen der Staatsräson in ein königliches Haus verheiratet werden soll.  Der Rebell des Königs / Cinq-Mars –  Premiere 20. Mai 2017 – erster Akt Mathias Vidal (Marquis de Cinq-Mars), Jonathan Michie (Conseiller de Thou), Fabienne Conrad (Prinzessin Marie de Gonzague), Chor der Oper Leipzig © Tom Schulze Durch einen Bildzyklus scheint uns Bühnenbildner Markus Meyer zu führen in der Leipziger Produktion von Charles Gounods Oper „Cinq-Mars“. Dazu trägt die Bühnen

Nico Dostals Operette „Prinzessin Nofretete“ – Musikalische Komödie Leipzig – 2017

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Archäologenliebe – Pharaonenliebe  Nico Dostals Operette „Prinzessin Nofretete“ in einer köstlichen Inszenierung an der Musikalischen Komödie Leipzig  Ein Archäologe, der die Tochter eines englischen Lords liebt, der eine Ausgrabung in Ägypten betreibt, das erinnert fast schon an den legendären Archäologen Howard Carter, den Entdecker des Grabs von Tutanchamun. In diesem Fall ist das aber die Handlung einer Operette nämlich der Operette „Prinzessin Nofretete“ von Nico Dostal, die 1936 in Köln uraufgeführt und dann nicht mehr aufgeführt wurde. Insofern ist die Ausgräberoperette nun ihrerseits eine Ausgrabung geworden, als die Musikalische Komödie Leipzig sie nach achtzig Jahren wieder ausgrub. Prinzessin Nofretete,  Premiere 25.3.2017 // Ballett der Musikalischen Komödie © Kirsten Nijhof Und man merkt in der Aufführung in Leipzig schnell, daß es sich um eine spritzige Komödie handelt. Mit der legendären Königin Nofretete, der Gemahlin Echnatons, hat diese Geschichte ü

Opernkritik: Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ – Oper Leipzig – 2017

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Kaspar gebiert die Freikugeln  Dieter Richter gestaltet Bühnenbild für Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ an der Oper Leipzig  Ein großes Tableau bietet das von Dieter Richter entworfene Bühnenbild zu Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ in Leipzig. Ein großer, steil nach hinten verkürzter Saal, wird sichtbar, es mag ein Gasthof aus der Zeit um 1900 sein. Links führt eine Wand mit hohen Fenstern und einer Tür in die Tiefe. Groß ist der Raum, aber trotzdem dunkel. Quer über den Raum spannt sich ein Steg, eine Empore mit verspielt eisernem Geländer, getragen von gusseisernen Stützen, und erschlossen von zwei Treppen. Zwar gibt es oben eine Tür, doch führt der Steg nicht wirklich irgendwohin. Man kann rechts zu ihm hinauf und links hinten wieder hinabgehen. Tuomas Pursio (Kaspar) und Thomas Mohr (Max) in der Wolfschlucht.  „Der Freischütz“, Oper Leipzig, Premiere 4. März 2017 © Ida Zenna Trotzdem der Saal auf den ersten Blick so realistisch wirkt, hat der doch e

Richard Strauss’ Oper „Arabella“ – Oper Leipzig – 2016

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Richard Strauss’ Oper „Arabella“ in Leipzig  Die Kartenaufschlägerin lenkt die Fäden auf der noch leeren Bühne zu Beginn von Richard Strauss’ Oper „Arabella“ in Leipzig in der leider eher langweiligen Inszenierung von Jan Schmidt-Garre. Erst dann fahren nach und nach Bühnenelemente herein, die letztlich aber erst im Finale zu einer Art-Deco-Wohnung zusammengesetzt werden (Bühne Heike Scheele). Arabella // Ensemble & Chor der Oper Leipzig © Kirsten Nijhof Ich betone natürlich immer gerne, daß Arabella nicht nach dem Ersten Weltkrieg spielen kann, aber da sich das Regieteam sowieso nicht mit dem Text der Oper beschäftigt zu haben scheint oder eben in der weit verbreiteten Manier großzügig über alles hinwegwischt, was im Text steht, ist das sowieso kein Kriterium. Die Oper „Arabella“ hat aber leider den Nachteil, daß im Text sehr detailliert erwähnt wird, wer wann und wo und woher und wohin geht. Natürlich kann man es als Sehgewohnheit abtun, daß Arabella im erst