Opernkritik: Monteverdis „Die Krönung der Poppea“ – Nationaltheater Mannheim – 2018

Vergiftete Seelen Monteverdis „Die Krönung der Poppea“ im Nationaltheater Mannheim von Matthias Woehl Es ist schon erstaunlich, dass „Die Krönung der Poppea“ gerne so harmlos, fast belustigend dargestellt wird. Wenn man sich mit Kaiser Nero oder auch Poppea beschäftigt, dann wird einem ganz übel, denn das waren nun alles andere als reizende Zeitgenossen. Zudem finde ich immer wieder faszinierend, wie allgemeingültig die Beziehungsgeflechte der Personen von Librettist Giovanni Francesco Busenello angelegt sind und immer noch auf die heutige Zeit, immerhin fast 400 Jahre später, übertragbar sind. Machtgeilheit, Gier, Mord, Geld, Verführung aus niederen Beweggründen. Wie auch heutzutage wird aus vielen Gründen „angeblich“ geliebt, nur nicht aus Liebe. „Krönung der Poppea“ am Nationaltheater Mannheim: Bartosz Urbanowicz, Magnus Staveland, Alphabet-Chor und Il gusto barocco Copyright: Christian Kleiner Regisseur Lorenzo Fioroni hat sich off...