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Opernkritik: Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ – Anhaltisches Theater Dessau – 2019

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Freischütz ohne Freikugeln  – Saskia Kuhlmann nimmt Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ am Anhaltischen Theater Dessau das Geisterhafte –  von Klaus J. Loderer Musikalisch nimmt diese Aufführung sofort gefangen. Natürlich ist die Freischütz-Ouvertüre ein Reißer. Doch das liegt auch am Spiel der gut geprobten Anhaltischen Philharmonie Dessau. Auch die berüchtigten Hörner sind hier gut intoniert – ebenso bei den großen Einsätzen im Vorspiel zum zweiten Akt und im berühmten Jägerchor. Generalmusikdirektor Markus L. Frank dirigiert exakt. Mit leichter Hand lässt er die volksliedhaften Melodien tänzeln. Mit großer Geste darf das Orchester die romantische Dramatik ebenso wie die jubelnde Festlichkeit im Finale der Ouvertüre auskosten. „Der Freischütz“, Anhaltisches Theater Dessau: Ray M. Wade, Jr. (Max), KS Ulf Paulsen (Kaspar) Foto: Claudia Heysel Dass man mit Ray M. Wade Jr. einen wunderbaren Max einsetzt, trägt ebenfalls zum Gelingen der Aufführung be...

Opernkritik: Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ – Oper Leipzig – 2017

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Kaspar gebiert die Freikugeln  Dieter Richter gestaltet Bühnenbild für Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ an der Oper Leipzig  Ein großes Tableau bietet das von Dieter Richter entworfene Bühnenbild zu Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ in Leipzig. Ein großer, steil nach hinten verkürzter Saal, wird sichtbar, es mag ein Gasthof aus der Zeit um 1900 sein. Links führt eine Wand mit hohen Fenstern und einer Tür in die Tiefe. Groß ist der Raum, aber trotzdem dunkel. Quer über den Raum spannt sich ein Steg, eine Empore mit verspielt eisernem Geländer, getragen von gusseisernen Stützen, und erschlossen von zwei Treppen. Zwar gibt es oben eine Tür, doch führt der Steg nicht wirklich irgendwohin. Man kann rechts zu ihm hinauf und links hinten wieder hinabgehen. Tuomas Pursio (Kaspar) und Thomas Mohr (Max) in der Wolfschlucht.  „Der Freischütz“, Oper Leipzig, Premiere 4. März 2017 © Ida Zenna Trotzdem der Saal auf den ersten Blick so realistisch wirkt, ...

Carl Maria von Webers Oper Freischütz – Theater Augsburg im Theater Heilbronn – 2017

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Gruselige Geistervisionen im Kämmerlein  Theater Augsburg gastiert mit spannendem „Freischütz“ in Heilbronn  Es ist das Geisterhafte, das Unerklärliche, das Übernatürliche, das Regisseur Hinrich Horstkotte im „Freischütz“ interessierte. Dabei denkt man in der Oper von Carl Maria von Weber vor allem an die Wolfschluchtszene. Doch auch das von der Wand fallende Bild des Ahnen, Agathes Traum, die Totenkrone und der Probeschuß sind Motive aus den oft mysteriös angehauchten Geschichten der Romantik. Doch Horstkotte schwebte wohl die Stimmung einer E.T.A. Hoffmann-Geschichte vor. Entsprechend verdüsterte er den „Freischütz“ noch stärker.  Wolfgang Schwaninger (Max), Alejandro Marco-Buhrmester  (Kaspar) Foto: Jan-Pieter Fuhr Und er baute in die Geschichte einige Motive der literarischen Vorlage von Johann August Apel ein, die in der Oper stark verändert wurden. Dazu gehört, dass Max in der Erzählulng „Der Freischütz“ gar kein Jäger ist, sondern ein Schreiber....