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Opernkritik: Monteverdis „Die Krönung der Poppea“ – Nationaltheater Mannheim – 2018

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Vergiftete Seelen  Monteverdis „Die Krönung der Poppea“ im Nationaltheater Mannheim  von Matthias Woehl Es ist schon erstaunlich, dass „Die Krönung der Poppea“ gerne so harmlos, fast belustigend dargestellt wird. Wenn man sich mit Kaiser Nero oder auch Poppea beschäftigt, dann wird einem ganz übel, denn das waren nun alles andere als reizende Zeitgenossen. Zudem finde ich immer wieder faszinierend, wie allgemeingültig die Beziehungsgeflechte der Personen von Librettist  Giovanni Francesco Busenello angelegt sind und immer noch auf die heutige Zeit, immerhin fast 400 Jahre später, übertragbar sind. Machtgeilheit, Gier, Mord, Geld, Verführung aus niederen Beweggründen. Wie auch heutzutage wird aus vielen Gründen „angeblich“ geliebt, nur nicht aus Liebe.  „Krönung der Poppea“ am Nationaltheater Mannheim: Bartosz Urbanowicz, Magnus Staveland, Alphabet-Chor und Il gusto barocco Copyright: Christian Kleiner Regisseur Lorenzo Fioroni hat sich off...

Claudio Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ – Theater Aachen – 2017

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Und ewig lockt das Weib Claudio Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ am Theater Aachen von Matthias Woehl Monteverdis Bühnenwerke gelten ja als die ersten Opern überhaupt. Beim hören erstaunt mich aber immer wieder, wie ausgereift diese Stücke musikalisch bereits sind. Bei der „Krönung der Poppea“ ist aber auch das Sujet erstaunlich aktuell. Da möchte der Ehemann seine Geliebte heiraten, muss dazu aber erst mal seine Ehefrau loswerden, die ihren Platz aber nicht einfach so kampflos räumen möchte, was die Geliebte wiederum zu so mancher Intrige anstachelt. Nach viel Eifersucht, Irrungen, Wirren und Leid findet sich das Paar dann zwar endlich vereint, aber ob das jetzt wirklich das Glück bedeutet? Das alles ist immer noch etwas, was Liebende dereinst wie heute umtreibt. Hat vielleicht deswegen Regisseur Jarg Pataki mit der Bühnenbildnerin Pia Greven und der Kostümbildnerin von Sandra Münchow eine so zeitlich gar nicht recht einzuordnende Inszenierung geschaffen? Letztlich ist...