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Berliner Operngeschichte: „Hoffmanns Erzählungen“ und „Der Gaukler unserer lieben Frau“ (Le jongleur de Notre-Dame) in der Komischen Oper 1905

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„Nach dem zweiten Akte wurde Herr Gregor stürmisch gefeiert“  – Eröffnung der Komischen Oper in Berlin mit Jacques Offenbach und Jules Massenet im November 1905 –  von Klaus J. Loderer Sehr unterschiedlich waren die Kritiken über die beiden ersten Premieren an der neu eröffneten Komischen Oper in Berlin 1905. Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ wurde gefeiert. Hans F. Schaub berichtete knapp in der Neuen Zeitschrift für Musik (72. Jg, Bd. 101, Heft 49, 29. November 1905, S. 999): „Mit „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach öffnete die neuerbaute „Komische Oper“ am Weidendamm am 17. Nov. der Öffentlichkeit ihre Pforten. Der Erfolg war ein glänzender. Bertram überragte alle seine Partner, aber auch Frau Hedwig Kaufmann, Frl. Belmée und Herr Nadolowitsch zeigten, dass ihr Können und Wollen ein derartiges ist, dass wir uns für die Zukunft der Komischen Oper das Beste zu versprechen berechtigt sind. Chor, Orchester, Inszenierung – alles war entschieden auf der Höhe. Herr Kape...

Opernkritik: Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ („Les contes d'Hoffmann“) – Deutsches Nationaltheater Weimar

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Fantastisch Welten  – Christian Weise spielt in „Hoffmanns Erzählungen“ im Deutschen Nationaltheater Weimar mit Scheinwelten und vielen Zitaten –  von Klaus J. Loderer Schrill und bunt sind „Hoffmanns Erzählungen“ am Nationaltheater Weimar. Und es kommen von Akt zu Akt immer neue schrille und bunte Ideen dazu. Es ist eine besondere Traumwelt, die in immer wieder Überraschungen bietet. Für Kurzweiligkeit ist also gesorgt. Regisseur Christian Weise hat sich zusammen mit Paula Wellmann (Bühne) und Lane Schäfer (Kostüme) ein unendliches Spiel mit Schein und Wirklichkeit ausgedacht, aus dem starke und einprägsame Bilder entstanden sind. „Hoffmanns Erzählungen“ – Oleksandr Pushniak (Lindorf), Chris Lysack (Hoffmann), Jan Krauter (Der andere Hoffmann) © Candy Welz Das passt zu dieser Oper natürlich gut, ist das doch eine Geschichte, in die viele weitere Geschichten eingebaut sind, die alle ihren übernatürlichen Aspekt haben. Schon der Dichter E.T.A. Hoffmann spie...

Opernkritik: „Les contes d’Hoffmann“ (Hoffmanns Erzählungen) – Deutsche Oper Berlin – 2019

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Düstere Traumwelten  – Laurant Pellys Produktion von „Les contes d’Hoffmann“ (Hoffmanns Erzählungen) an der Deutschen Oper Berlin –  von Klaus J. Loderer Die Fassungsgeschichte von „Hoffmanns Erzählungen“ ist komplizierter denn je. Besonders am sog. Giulietta-Akt wurde in letzter Zeit intensiv nachkomponiert, verworfen und rekonstruiert. So ist dieser Akt inzwischen in fast jeder Aufführung der Oper mit einer Überraschung verbunden. Das ist auch in Berlin der Fall, wo man an der Deutschen Oper auf die 2003 in Lausanne erstmals aufgeführte Fassung von Michael Kaye und Jean-Christophe Keck zurückgreift. Der Giulietta-Akt bietet eine ganz ungewohnte Musik. Er beginnt wie üblich mit der Barkarole. Aber die berühmte Diamantenarie hat eine abgewandelte Melodie. Das Aktfinale ist dann völlig anders als gewohnt. „Les contes d’Hoffmann“  an der Deutschen Oper Berlin:  Alex Esposito (Lindorf) Foto: Bettina Stöß Düstere Traumwelten lässt die Inszenierun...

Biedermeierlicher Alptraum in der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ – Musiktheater im Revier Gelsenkirchen – 2017

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Biedermeierlicher Alptraum Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen  Ein über Eck gestelltes Quadrat, hinten auf zwei Seiten von Wänden umschlossen, diese schlichte Spielfläche dient Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema als Bühne, um ein geisterhaftes Spukstück zu entfachen. Mit Tischen und Stühlen möbliert sehen wir die Weinstube, die letztlich über fünf Szenen den Rahmen von „Hoffmanns Erzählungen“ bildet. Denn eigentlich verlässt Hoffmann die Weinstube ja nicht, er erzählt seinen Zechkumpanien drei Geschichten, die wir uns normalerweise in der Oper als illustrierte Bilder mit unterschiedlichem Hintergrund vorsetzen lassen. Michiel Dijkema wählt den Ansatz, dass wir in der Weinstube bleiben und lässt die Geschichten hier erscheinen. Hoffmanns Erzählungen in Gelsenkirchen: Joachim Bäckström (Hoffmann), Jacoub Eisa (Hermann) © Pedro Malinowski     Auch die einheitlich mit schwarzem Ge...