Opernkritik: Jacques Offenbachs „Die Großherzogin von Gerolstein“ – Staatstheater am Gärtnerplatz in München – 2023

Fastverführung in der Badewanne – Jacques Offenbachs Opéra bouffe „Die Großherzogin von Gerolstein “ (La grande-duchesse de Gérolstein) am Gärtnerplatztheater – von Klaus J. Loderer Gerolstein ist ziemlich bunt. Und das nicht zuletzt dank der farbenfrohen Kostüme Alfred Mayerhofers. Der hat die Großherzogin in eine knallrote Uniform gesteckt. Und Prinz Paul tänzelt im rosa Anzug durch das Land. Überhaupt wird hier viel getänzelt. Die großherzogliche Armee tanzt eher als dass sie paradiert und ihr Stechschritt geht zumal im Finale in einen Cancan über. Da haben die Soldaten dann ihre grünen Uniformjacken längst fallen lassen und zeigen sich im Tanktop. So mag es die Großherzogin am liebsten, die, wie man in München gleich im ersten Akt erfährt, ihre Soldaten nicht nur besingt, sondern schon alle durchprobiert hat. Jetzt kommt der Soldat Fritz dran, ein Neuer. Der ist aber spröde. Er lässt sich zwar gerne zum General befördern und kehrt auch siegreich aus dem Krieg zurü...