Vor 120 Jahren eröffnet: das Friedrichsbautheater in Stuttgart

Ein neobarockes Unterhaltungstheater 

– Das Vergnügungsetablissement Friedrichsbau in Stuttgart wurde im Jahr 1900 eröffnet – 

von Klaus J. Loderer


Im Zuge der Diskussion um das geschlossene Metropol-Kino in Stuttgart kam auch die Idee der Nutzung als Varieté wieder ins Gespräch. Das Kino wurde in den 1950er-Jahren tatsächlich erfolgreich als solches betrieben. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sogar die schon vorhandene kleine Bühne vergrößert, um sie für Auftritte nutzen zu können. Das reiht sich ein in die Tradition des Ausgehviertels. Sie wurde 1994 fortgeführt durch das Friedrichsbauvarieté im neuen Gebäude der L-Bank. Beim Umzug auf den Pragsattel nahm man 2014 den Namen mit und trennte ihn dadurch aber gleichzeitig vom Standort. Der Name knüpfte an ein Gebäude an, das 1994 längst nicht mehr stand, da es 1955 für die Verbreiterung der Friedrichstraße abgerissen wurde.


Friedrichsbau in Stuttgart

Aus: Architektonische Monatshefte 1900


Um 1900 sah die Kreuzung der Bolzstraße, die damals noch Schlossstraße hieß, mit der Friedrichstraße völlig anders aus als heute. Dass das Viertel ein Ausgehviertel war, lag vor allem am nahen Hauptbahnhof. Der befand sich nämlich damals in der heutigen Bolzstraße. Fragmente des Haupteingangs sind in der Fassade des Metropol-Kinos erhalten. Damals waren es aber fünf große Bögen, die in die große Halle des alten Hauptbahnhofs führten. Rechts und links davon waren die Bahnsteighallen. Die rechte Bahnsteighalle war der erste Stuttgarter Bahnhof. An der Stelle der linken Bahnsteighalle verläuft heute die Lautenschlagerstraße. Die Lage der Hauptpost, damals ein repräsentativer Neorenaissancepalast, war in der Nähe zum Bahnhof begründet. Die Nähe zum Bahnhof suchten auch mehrere Hotels. Der Name des Marquardtbaus erinnert noch daran, dass der Komplex 1874 und 1896 als nobles Hotel errichtet wurde. An die Post schloss das Hotel Royal der Familie Banzhaf an. In der Friedrichstraße stand das Hotel Dierlamm. Das Hotel Victoria fiel durch seine repräsentativ gerundete Ecke mit Kuppel an der Einmündung der Schellingstraße auf. Zahlreiche Gaststätten existierten im Viertel. Im Hotel Royal war die elegante Savoybar. Im alten Königin-Olga-Bau am Schlossplatz war das gleichnamige bombastische neobarocke Kaffeehaus.


Im Jahr 1900 kam mit dem Friedrichsbau eine neue Einrichtung mit Café, Bierhalle und Räumen für Unterhaltung und Festen dazu. Das Eckgrundstück an der Kreuzung von Friedrichstraße und Schlossstraße war aber nicht nur verkehrsgünstig gelegen, ein dort errichtetes Gebäude bildete auch den Point-de-Vue der Schlossstraße vom Schlossplatz aus, da die Straße hier einen Knick machte, bevor sie in den Stuttgarter Westen führte.

Die Architekten Bihl & Woltz

Entsprechend entwarfen die Architekten Bihl & Woltz ein repräsentatives Eckgebäude. Georg Friedrich Bihl und Alfred Woltz betrieben ab 1891 ein gemeinsames Architekturbüro in Stuttgart und planten zahlreiche Gebäude in Württemberg, darunter das bereits genannte Hotel Victoria (1894), den Reichshof (1897), den Allgemeinen Deutschen Versicherungsverein (1898-1913) und das Lindenmuseum (1911) in Stuttgart, die Friedhofkapelle in Waiblingen (1908), den Bahnhof Feuerbach (1909), das Rathaus Schramberg (1913) und das Tropengenesungsheim in Tübingen (1916).


Der Friedrichsbau wird häufig dem Jugendstil zugerechnet. Doch trifft diese Einordnung stilistisch nur bei wenigen Details zu. Vielmehr zeigen sowohl die Großform wie die Details ein neobarockes Gepräge. Dabei interpretierten die Architekten die barocken Vorbilder durchaus sehr frei. Das zeigt sich etwa an den überaus großen Fenstern, die teilweise schon ein damals noch ungewöhnliches Querformat besitzen im Gegensatz zum zeittypischen Hochformat. Der Neubau überragte die benachbarten Häuser. Repräsentativ gestaltet waren die beiden Hauptseiten zur Friedrich- und zur Schlossstraße. Der Bauwich zum Hotel Dierlamm diente der Anlieferung und als Notausgang. Die Ecke war, wie üblich im ausgehenden 19. Jahrhundert, besonders betont. Ein dreigeschossiger gerundeter Erker wurde von einer Art Eckturm mit Kuppel überragt. Ungefähr die Mitte der Fassade zur Schlossstraße nahm ein weiterer Erker mit welscher Haube ein. Die Fassade zur Friedrichstraße war als Hauptseite durch einen geschweiften Giebel und einen von einem Adler bekrönten Dachreiter noch mehr betont, da diese Seite in der Sichtachse vom Schloßplatz lag. Das Gebäude bildete den markanten Endpunkt des unteren Teils der Schloßstraße, der jetzigen Bolzstraße. 

Der Friedrichsbau – ein Prestigeprojekt der Bierbrauerei Wulle

Auftraggeber des Neubaus war die Immobilienverein-Aktiengesellschaft, einer Tochtergesellschaft der Bierbrauerei Wulle AG. Ernst Wulle sicherte sich damit einen Gastronomiestandort im Zentrum von Stuttgart mit hohem Prestigewert. Die Brauerei befand sich in der Neckarstraße. Die Idee war einerseits ein Renditeobjekt zur Vermietung, andererseits eine Großgaststätte mit Saal nach dem Vorbild der Münchner Brauhäuser, um die eigenen Biere anzubieten. Allerdings kamen in Stuttgart noch ein Café und ein Theater hinzu.


Friedrichsbau in Stuttgart – Foto um 1940 (Ausschnitt)

(Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin)


Nach Abbruch der Vorgängerbebauung erfolgte von 1899 bis 1900 der Bau des neuen Friedrichsbaus. Im Sommer 1900 wurde der Bau bezogen. In den Obergeschossen waren Büros und Wohnungen untergebracht. Dort waren laut Adressbuch z.B. im zweiten Stock der Tuchhändler Karl Julius Kötzle und die Ziegelverkaufstelle Stuttgart GmbH, im dritten Stock die Zahnärzte A. Leopold und Dr. phil. R. Kaldewey und der Rechtsanwalt Dr. Heinrich Wolf, im vierten Stock das Importgeschäft Otto Herwig. Dort wohnte auch Theaterdirektor Martin Klein. Im fünften Stock wohnte der Maschinist und Hausmeister Christian Stopp. Immerhin gab es im Gebäude schon einen elektrischen Aufzug. Im Erdgeschoss des Gebäudes Friedrichstraße 32 waren an den Straßenseiten laut Adressbuch das Cigarrengeschäft Strauß & Co, der Friseur Richard Kummer, die Konditoreiwarenhandlung Anna Frank, die chemische Wasch- und Bügelanstalt Karl Geiger. Wir erfahren in den „Architektonischen Monatsheften“ von 1900: „Der langgestreckte Seitenflügel enthält im Erdgeschoss eine grosse Bierwirthschaft nebst 4 Gesellschaftszimmern und 2 Kegelbahnen.“ An das eigentliche Restaurant schloss sich ein großer Saal an. Das hinterste Gesellschaftszimmer mit Fenstern zu den Gärten im Blockinneren besaß eine gotisierende Wölbung und polygonale Ausbuchtungen. Interessanterweise war die Küche im zweiten Stock. Betrieben wurde die Gaststätte von der Brauerei Wulle, die in dieser Zeit „Wulles Bürgerbräu“ und Wulles Spezial-Tafelbier“ auf den Markt brachten. Wirt war Karl Müller, der im dritten Stock wohnte. Nach den „Architektonischen Monatsheften“ war die Bierwirtschaft „auf einen mehr volkstümlichen Ton gestimmt“. Die anderen Räume seien im „Stil Louis XVI“ – also im „Louis-seize“ gehalten, wie etwa das Café im ersten Stock. Dieses bestand aus drei Raumteilen, die ineinander übergingen. Der hintere Teil diente als Billardsaal. Durch große Bogenfenster konnte man auf den Platz schauen. Ein schmaler Balkon zog sich vor dem Café an der Hausfassade entlang. Cafébetreiber war Joseph Eilenberger, der im vierten Stock wohnte.

Das Friedrichsbautheater

In einem in die Tiefe des Blocks verlaufenden rückwärtigen Flügel war das Theater untergebracht. Vom Haupteingang an der Friedrichstraße führte eine breite Treppe in den ersten Stock. Ein großzügiger Vorraum erschloss sowohl das Café wie das Theater. Das Parkett des Theaters war eben, damit es sowohl mit Tischen wie mit Stuhlreihen bestuhlt werden konnte. Dies zeigt schon den Unterschied zum Hoftheater. Denn im Friedrichstadttheater spielte auch die Bewirtung eine wichtige Rolle. Der auf den ersten Blick symmetrisch wirkende Saal besaß einige Unregelmäßigkeiten. So gab es nur auf der linken Seite ein leicht erhöhtes Podium mit weiteren Sitzplätzen, während rechts Fenster waren. Ein Rang umschloss den Saal auf drei Seiten. Auf der linken Seite gab es auch im Rang eine erhöhte Ausbuchtung, die aber durch Bogenstellungen kaschiert war. Die Rückseite des Rangs war durch eine breite Nische vertieft. Erschlossen wurde der Rang durch eine auf der linken Seite im Saal nach oben führende Treppe und ein separates Treppenhaus. Durch große Bogenfenster in den Seitenwänden konnte der Saal ebenso Tageslicht erhalten wie durch die verglaste Kuppel.


Friedrichsbau in Stuttgart: Grundrisse von Erdgeschoss und erstem Stock mit Theater

Aus: Architektonische Monatshefte 1900


Stilistisch finden sich im Saal leichte Jugendstilanklänge etwa im Bereich der flachen Kuppel, doch sind auch hier die Details eher unterschiedlichen Stilepochen des 18. Jahrhunderts entlehnt. Dazu zählen die sehr plastischen Putti und Girlanden der Rangbrüstung ebenso wie die Korbbögen, Hermenpilaster und Gewölbekappen. Einen geradezu barocken Täuschungseffekt bauten die Architekten bei der Raumerweiterung im mittleren Teil des Rangs ein. Ein Korbbogen verkleinerte den Raum, um die Asymmetrie des Grundrisses zu kaschieren. Dahinter täuschten eine Säulenstellung und ein Gewölbeausschnitt mit Kassettierung eine Rotunde mit Kuppel vor. In ähnlicher Form rahmte ein allerdings kleinerer Korbbogen die Bühne. So sollte man nicht bemerken, dass die Bühnenöffnung leicht nach rechts verschoben war, was der ungeschickten Grundstücksform geschuldet war. Die Form der Bühne war durch die Einengung des Grundstücks nicht wirklich glücklich. Vor der Rampe gab es einen kleinen Orchestergraben für 16 Musiker. 


Das Friedrichsbautheater in Stuttgart – Foto um 1940

(Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin)


Das am Samstag 1. September 1900 eröffnete Vergnügungsetablissement Friedrichsbau soll 800 Zuschauer gefasst haben. In der Stuttgarter Tageszeitung Schwäbischer Merkur wurde es als Variété-Spezialitäten-Theater vornehmsten Styls! angekündigt. Als Eröffnungsvorstellung gab es ein Variétéprogramm: nach einer Festouverture gab es den Verwandlungskünstler Costantino Bernardi, die Excentrique- und Grotesquetänzerin La belle Sophia, die Soubrette Mila Barry, den Tierdresseur Eduard Bonnet, die englische Sängerin und Tänzerin Else Leslie, die Velocipedisten Tourbillon, die englischen Sängerinnen und Tänzerinnen The two Rewell’s und den Humoristen Fritz Schönbauer zu sehen. Man erfährt in der Montagsausgabe des Schwäbischen Merkurs: Denn ausverkauft, tatsächlich ausverkauft bis auf den letzten Platz, war im Friedrichsbautheater die Losung. Ja man sah enttäuschte Gesichter genug wieder abziehen, die auf ein anderes Mal vertröstet werden mußten. Direktor Klein kann zufrieden sein und man konnte ihm auch seine Freude von den Augen ablesen, als er durch den humorvollen Prolog, den Prof. Gerstmann zum Einweihungsfeste gestiftet hat, in eigener Person seine Schöpfung ins Leben einführte.“ (Schwäbischer Merkur 3. September 1900)


Mit seinem Programm war das Friedrichsbautheater eine große Konkurrenz zum Apollotheater in der Heusteigstraße. Dieses lag aber nicht so zentral wie das neue Friedrichsbautheater. In beiden Theater war das Parkett flach, damit es mit Tischen bestuhlt und bewirtet werden konnte. Das Hoftheater spielte damals noch im alten Theater am Schlossplatz, das allerdings 1902 abbrannte. Außerdem gab es noch das Wilhelmatheater und das Kurtheater in Berg.

Operetten unter Martin Klein

Leben dem Varieté lag der Schwerpunkte im neuen Friedrichsbautheater am Anfang auf der Operette. Das ist nicht erstaunlich, da der erste Theaterdirektor ein bekannter Tenor war. Die erste Operettenpremiere war am 15. September 1900 mit Zehn Mädchen und kein Mann von Franz von Suppé. Kurz daran lief Die Geisha“, eine 1906 in London uraufgeführte Erfolgsoperette von Sidney Jones, Ab dem 29. September 1900 wurde die Operette Flotte Bursche von Franz von Suppé gespielt. Die kurzen Stücke wurden üblicherweise mit Variétéaufführungen kombiniert. 


Martin Klein (1864-1924) war Sänger, Schauspieler, Unterhaltungskünstler und Regisseur. Seine Karriere führte ihn quer durch den deutschsprachigen Raum. Zeitweilig war er Direktor des Theaters in Baden-Baden. Martin Klein stellte ein Operettenensemble zusammen. Otto Findeisen war erster Kapellmeister, Wilhelm Harmlos zweiter Kapellmeister, Gustav Kiesewetter Konzertmeister. Das Orchester bestand aus 24 Musikern. Für die Tanznummern gab es Paul Kleinmann als Ballettmeister. Das Ensemble bestand aus: Soma Geiduschek (kleinere Partien und Chargen), Gustav Graßl (erster Operettentenor), Fritz Karl (Charkom.), Martin Klein, Paul Ludwig (Tenor), Edmund Mental (Charg.), Fritz Schönbauer (Kam.), Wilhelm Unger (Kom.), Milla Barry (Soubrette), Mizzi Bionda (zweite komische Alte), Bozena Bradsky (jugendliche Sängerin), Ilka Ernotti (zweite Soubrette), Ilse Fiori (kleine Gesangspartien), Josefine Paulmann (erste komische Alte), Bertha Prinz (erste Sängerin), Kiddy Wallberg (Liebh.). Der Chor bestand aus acht Herren und zwölf Damen. Klein leitete auch die Sommerspielzeit im Wilhelmatheater. Nach der kurzen Stuttgarter Zeit ging Martin Klein nach München. Interessanterweise trat er nun in Wagneropern auf, etwa als Mime und Beckmesser. 1907 bis 1912 war er Direktor des Theaters in Czernowitz und 1912 bis 1921 des Luisentheaters in Königsberg.


Bei den Mietern im Friedrichsbau scheint es einen schnellen Wechsel gegeben zu haben. Denn schon im Adressbuch 1902 findet man einige andere Mieter, etwa im Erdgeschoss den Geflügelhandlung Gebr. Kauffmann und weiter oben die Bank- und transatlantische Passagengeschäft H. Anselm & Co., den Ingenieur und Patentanwalt A. B. Drautz und das Architekturbüro P. J. Manz. Brauereigründer Ernst Wulle starb 1902.

Varieté mit bekannten Stars – die Ära Ludwig Grauaug

Mit Ludwig Grauaug, dem Sproß einer Wiener Theaterfamilie, als neuem Direktor veränderte sich das Profil komplett. In den Jahrzehnten seiner Direktion machte er das Friedrichsbautheater zu einem der führenden Varietétheater Deutschlands. Sein Bruder Julius Grauaug war kurze Zeit Direktor des Apollotheaters, des anderen Varietétheaters von Stuttgart. Allerdings hatte das Apollotheater, das nun Residenztheater hieß, sein Programm auf Sprechtheater umgestellt. Insofern konnte das Friedrichsbautheater den Bereich Varieté ohne größere Konkurrenz in Stuttgart abdecken. Ludwig Grauaug leitete nebenbei auch noch ein Theater in Bern und von 1911 bis 1914 das Kurtheater in Interlaken. Immer wieder gelang es ihm bekannte Künstler nach Stuttgart zu holen. Zu den internationalen Stars, die im Friedrichsbau auftraten, gehörten der Clown Grock, Josephine Baker, Charlie Rivel, Claire Waldoff, Otto Reutter, Roda Roda, Karl Valentin und Marita Gründgens.


Mit dem Abbruch der Bahnsteighallen des alten Bahnhofs erhielt der Platz vor dem Friedrichspalast Mitte der 1920er-Jahre eine neue Form. Die Lautenschlagerstraße führte direkt auf die Kleine Schalterhalle des neuen Hauptbahnhofs zu. An der Stelle der Bahnhofshalle entstand der UFA-Palast, das heutige Metropol. Im Zentrum des Platzes wurde auf einer Verkehrsinsel ein kleiner Pavillon mit markanter Spitze errichtet, damals eine Trafik mit öffentlicher Toilette und heute die bekannte Bar „Palast der Republik“.


1931 erfolgte eine Modernisierung des Theaters. Die Anzahl der Sitzplätze scheint nun auf 650 reduziert worden zu sein. Im ersten Rang wurde eine Projektionskabine eingebaut, die nun Filmvorführungen ermöglichte.


Im Dritten Reich wurde die Situation für Ludwig Graurog durch die behördlichen Diskriminierungen schwierig. Als Jude durfte er das Theater nicht mehr weiter leiten. Er zog sich nach Wien zurück. Allerdings holte ihn auch dort nach wenigen Jahren der Nationalsozialismus ein. Neuer Chef des Friedrichsbautheaters wurde Emil Neidhard. Willy Reichert übernahm die künstlerische Leitung. Reichert war besonders durch seine Auftritte mit Oscar Heiler als „Häberle und Pfleiderer“ bekannt.


1936 und 1937 löste Wulle die Tochtergesellschaften Württembergische Grundstücks GmbH und die Immobilienverein AG auf, wodurch zahlreiche Gaststätten und der Friedrichsbau nun direkt zu Wulle gehörten.  Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude mehrere Bombentreffer. Am 25./26. Juli 1944 brannte das Gebäude aus.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Friedrichsbau vereinfacht wiederaufgebaut. Für den Ausbau der Friedrichstraße und der Anlage der neuen Theodor-Heuss-Straße als Stadtautobahn wurde der Friedrichsbau 1955 abgerissen. Durch die völlige Überformung des Stadtviertels ist die exakte Lage des Friedrichspalasts heute kaum mehr nachvollziehbar. Denn auch die umstehende gründerzeitliche Bebauung wurde nach den Beschädigungen des Zweiten Weltkriegs komplett abgeräumt.

 


Hier findet man Texte zu weiteren Theatern in Stuttgart:


Altes Schauspielhaus Stuttgart


Das Metropolkino in Stuttgart schließt


Apollotheater, Residenztheater, Deutsches Theater


Bühnenkünstler in Stuttgart:


Die Opernsängerin Hedy Iracema Brügelmann


Die Oper Schahrazade von Bernhard Sekles in Stuttgart


Opernsängerinnen in Stuttgart


 


 


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