Giuseppe Verdis Oper „Attila“ – Oper Bonn – 2017
Es war laut
Giuseppe Verdis Oper „Attila“ in der Oper Bonn
von Matthias Woehl
Es ist schon ein Opernbrocken, Verdis Operr „Attila“ über
den König der Hunnen, der ein brutales Regiment führte, viel Schrecken und Tod
verbreitete, und zu guter letzt von seiner Braut in der Hochzeitsnacht ermordet
wurde, weil sie ihren Vater rächen möchte. Regisseur Dietrich Hilsdorf
inszeniert es mit üppiger Ausstattung im düsteren Bühnenbild von Dieter Richter.
Letztlich könnte das Stück überall spielen, Attila und seine Mannen metzeln und
meucheln durch die Stadt, es gibt Leid, Liebe, Komplott, Rache und schließlich
seinen Tod. Musikalisch untermalt das grandios Will Humburg (der ja das Staatstheater
Darmstadt leider verlassen hat) mit dem Beethoven Orchester Bonn.
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Franz Hawlata als Attila Foto: Thilo Beu |
Gesanglich bekommt man ordentlich etwas um die Ohren gehauen. Yannick Muriel
Noah singt ihre Odabella mit wucht und begeistert mit so manchem großartigem
Spitzenton , haut Sommerwohnungen über den großen Chor, schon erstaunlich. Doch
leider macht sie den Hals etwas zu weit auf, die leisen Töne als auch die
feinen Läufe und Koloraturen ihrer Partie wären mit einer etwas schlankeren
Tonführung besser gelungen. Ihr zur Seite der Tenor George Oniani als Forfesto,
der auch mit ordentlichen Spitzentönen brilliert, und Ivan Krutikov als Ezio,
der einen wunderbaren Bariton besitzt, aber auch er, wie die anderen im Dauerforte.
Einzig der Attila von Franz Hawlata wird in manchem Teil gesungen, die
Mittellage noch ordentlich in Takt, ist aber seine Höhe mittlerweile sehr dünn,
seine Tiefe leider brüchig. So erlebt man zwar Power-Oper, aber die leisen Töne
bleiben leider auf der Strecke.
Besuchte
Vorstellung: 5. Februar 2017
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