Korngolds "Die tote Stadt" – Hamburg – 2015

Eine blonde Haarsträhne 

Korngolds Oper „Die tote Stadt“ in Hamburg 

Heute „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold an der Staatsoper Hamburg. Ein relativ selten gespieltes Werk. Die Regie produzierte eine mit etwas Klamauk aufgehübschte Langeweile. Man merkt schnell, dass Regisseurin Karoline Gruber mit dem Werk wenig anfangen konnte. Dass man die Prozession lächerlich macht, ist ja gerade so üblich im Theater. Dass ein Witwer seine als seine verstorbene Ehefrau verkleidete Haushälterin schwängert, ist dann aber doch ein ziemlich dünner Handlungsstrang. Dass der Freund Frank am Ende als Todesengel Paul mitnimmt, na gut. Das Philharmonische Staatsorchester ist so langsam wieder einigermaßen hörbar (musikalische Leitung Erich Wächter). Besonders Alexey Bogdanchikov als Frank gut. Sara Jakubiak war als Marietta etwas schrill. Torsten Kerl (Paul) war leider zeitweilig etwas indisponiert. Dass alle Personen etwas ungelenk auf der Bühne herumstaksten, lag wohl am verunglückten Fußboden von Roy Spahn (Bühnenbild). Das Bühnenbild war ansonsten vor allem von der blonden Haarsträhne inspiriert, die im Stück eine wichtige Rolle spielt.

Klaus J. Loderer

Besuchte Vorstellung: 25. November 2015

Staatsoper Hamburg

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