Theatergeschichte: Hanau besaß einmal ein Stadttheater, das Aschaffenburg und Offenbach mitversorgte
Schauspiel und Operette
– Vom kurfürstlichen Schauspielhaus zum Stadttheater Hanau –
von Klaus J. Loderer
Hanau besaß einmal ein Stadttheater. Es befand sich am Rand der Altstadt in der Bangergasse (heute Bangertstraße) in der Nähe des Paradeplatzes (heute Freiheitsplatz). An der Stelle steht heute das Ypsilonhaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadttheater beschädigt und 1954 abgerissen, obwohl das Stadttheater eines der wenigen Gebäude war, das die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zumindest als Ruine überlebte, als am 19. März 1945 die Innenstadt von Hanau bei einem Angriff der Royal Air Force in Schutt und Asche gelegt wurde.
Dem Paradeplatz streckte das Stadttheater allerdings die Rückseite zu, die durch ein markantes Halbrund gebildet wurde. Obwohl das Theater ab dem 19. Jahrhundert von der Stadt betrieben wurde, ist seine Entstehung aber dem Charakter Hanaus als Residenzstadt zu verdanken. Interessanterweise entstand das Theater aber nicht in der Nähe des Schlosses sondern an der entgegengesetzten Seite der Altstadt in der Nähe des zur Neustadt vermittelnden Paradeplatzes. Dieser war durch eine Trockenlegung und Aufschüttung eines Teils des Stadtgrabens entstanden. Vielleicht sollte dieser neue Platz durch öffentliche Bauten aufgewertet werden. Am Bangert standen damals noch Teile der alten Stadtbefestigung mit dem Altstädter Festungsgraben. Die Längsfronten zur Straße bzw. zu den gräflichen Obstgärten erhielten architektonische Gliederungen im Stil des 18. Jahrhunderts mit einem Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel. Die Fassadengliederung täuschte ein dreigeschossiges Gebäude vor. Der erste Stock wurde mit hohen Fenstern hervorgehoben. Die runden Fenster im Mezzaningeschoss deuteten einen Festsaal im Mittelrisalit an. Doch war die innere Gliederung ganz anders. Den südöstlichen Teil und einen Teil des Mittelrisalits nahm die Bühne ein. Im rechten Teil des Gebäudes war der Zuschauerraum mit zwei Rängen. Bühne und Parkett waren im ersten Stock, der erste Rang in einem äußerlich nicht sichtbaren Zwischengeschoss und der zweite Rang im Mezzaningeschoss.
Das Stadttheater in Hanau um 1925 mit dem Eingangsbereich von 1904
Historisches Foto |
Eröffnung beim Besuch des dänischen Königs
Eröffnet wurde das Theater am 22. Dezember 1768 in Anwesenheit des dänischen Königs. Christian VII. war seit 1766 König, unglücklich verheiratet mit Caroline Mathilde, der Schwester des englischen Königs Georg III., und glücklich liiert mit verschiedenen Herren und Damen. Er unternahm 1768 eine Europareise. Mit dabei waren Graf Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, der Vorsitzende der deutschen Kanzlei und Mitglied des Geheimen Conseils, das die Staatsgeschäfte führte, Heinrich Carl von Schimmelmann, der die Reise finanzierte, und als Leibarzt Johann Friedrich Struensee. Die Reise ging zuerst in damals dänischem Gebiet über Gottorf, Traventhal und Arensburg. Unter dem Inkognito Prinz von Traventhal ging die Reise in die Niederlande, nach England und Frankreich. Zu Beginn und am Ende gab es Aufenthalte in Hanau. Dort lebten zwei Schwestern des dänischen Königs. Wilhelmine Caroline war mit Graf Wilhelm verheiratet, Louise mit dessen Bruder Karl von Hessen-Kassel. Karl war seit seiner Jugend in Dänemark, machte Karriere im dänischen Militär und war dänischer Stadthalter in Norwegen und dann in den Herzogtümern Schleswig und Holstein. 1771 baute er das Rumpenheimer Schloss aus. Sein Bruder Wilhelm IX. war seit 1760 Graf von Hanau, ab 1785 regierender Landgraf von Hessen-Kassel und ab 1803 als Wilhelm I. Kurfürst. Er baute Hanau mit großzügigen städtebaulichen Maßnahmen zu einer modernen Residenzstadt aus. So entstand z.B. das Kanzleigebäude am Paradeplatz (heute Freiheitsplatz) Zu den Infrastrukturmaßnahmen gehörten neue Chausseen wie die Philippsruher Allee. In der Nähe ließ er die Kuranlage Wilhelmsbad anlegen. 1781 wurde das dortige Comödienhaus eröffnet. Im Park Wilhelmshöhe ließ Wilhelm die Löwenburg bauen. Das geplante Stadtschloss in Kassel wurde nicht ausgeführt.
Beim zweiten Besuch des dänischen Königs fand die Eröffnung des Theaters statt. Der Bau wurde vom Baumeister Franz Ludwig Cancrin geplant, von dem auch die Planungen für Wilhelmsbad stammten. 1777 wurde das Theatergebäude erweitert. Damit ist wohl der halbrunde Anbau hinter der Bühne gemeint.
Das Theater im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert wurde das Theater an Unternehmer verpachtet. Für den Hof war das Theater nicht mehr von Interesse. Es firmierte nun als Stadttheater im kurfürstlichen Schauspielhaus. Erstmals 1860 taucht das Theater Hanau im Deutschen Bühnen-Almanach auf. Wilhelm Gerlach betrieb das Theater mit einem Ensemble aus 15 Herren und 12 Damen und einer Tänzerin. Im folgenden Jahr findet man es als Vereinigte Theater Hanau und Aschaffenburg, das von Adolph Hommel geleitet wurde. Hommel reaktivierte auch das „Schloßtheater zu Wilhelmsbad“ (Comödienhaus Wilhelmsbad). Der Almanach von 1862 schrieb dazu: „Während des Winters spielt die Gesellschaft in Hanau und Aschaffenburg. Im vergangenen Sommer wurde Hrn. Dir. Hommel die Direktion in dem reizend gelegenen Bade- u. Vergnügungsorte Wilhelmsbad übertragen u. fanden die Vorstellungen im kurfürstlichen Schloßtheater statt.“ Von Aschaffenburg und Wilhelmsbad ist aber schon im nächsten Band nicht mehr die Rede. Hommel probierte dann die Kombination mit Offenbach. Dort begann die Saison am 20. September 1863. Ab Mitte Dezember spielte man in Hanau bis zum Ende der Spielzeit.
Im Deutschen Bühnen-Almanach von 1866 wird als Direktor Karl Sulzer und als Musikdirektor ein Herr Hamburger genannt. Neben dem Ensemble engagierte er auch vier Herren und vier Damen für Chor und kleine Rollen. Schon im nächsten Jahrgang findet man einen anderen Leiter. „Direktor: Hr. August Artmann führt die Regie des Schauspiels. Das Kassenwesen führt Fr. Dir. Artmann-Sobirey“. Der Direktor spielte als Schauspieler Helden und Bonvivants, seine Frau spielte Salon- und Anstandsdamen. Im Deutschen Bühnen-Almanach von 1870 erfährt man, dass A. Artmann neben dem Theater Hanau auch das Kursaalheater in Bad Nauheim leitete. 1871 war Fr. Rüthling Theaterdirektor. Wieder war es eine Theaterfamilie. Direktor Rüthling spielte Helden und Heldenväter, sein Vater erste komische Charaktere und Frau Rüthling Liebhaberinnen, Frau Tannenhofer-Rüthling (wahrscheinlich die Mutter) erste Heldinnen und jugendliche Anstandsdamen.
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Das Stadttheater in Hanau mit dem Anbau von 1904 und der unregelmäßigen Rückseite
Foto: Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin |
Die Stadt übernimmt das Theater
Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen übernahm 1872 die Stadt das Theatergebäude. Der kgl. preuß. Kommissionsrat Daniel Frey leitete das Stadttheater bis Ende des Jahrhunderts. 1890 war der stellvertretende Direktor Peter Liebig, der auch Direktor des kgl. Kurtheaters in Wildbad war. Hermann Metz leitete das Schauspiel, Richard Kruse war Kapellmeister. Als Orchester waren zwanzig Musiker engagiert. Das Ensemble bestand aus 18 Herren und 12 Damen.
Da das Gebäude nun schon mehr als hundert Jahre alt war, erfolgte 1890 eine Renovierung, die mit einem Umbau aus Brandschutzgründen verbunden war, bei dem ein eiserner Vorhang und eine Regenvorrichtung eingebaut wurden. Außerdem entstanden eiserne Außengalerien, womit wohl äußerliche Nottreppen an der Rückseite gemeint waren. Der Neue Theater-Almanach von 1895 beschied, dass das Theater nun eines der „feuersichersten in Deutschland“ sei. Der Zuschauerraum fasste etwa 600 Personen. Damals spielte man u.a. das Volksstück „Else vom Erlenhof“ von Siegfried Conrad Staack, das Lustspiel „Die kluge Käthe“ von Hans Olden und die Farce „Charleys Tante“ von Brandon Thomas, uraufgeführt 1892.
1895 kam als einer der beiden neuen Direktoren Hermann Jaritz. Er wurde 1848 geboren, studierte am Stuttgarter Polytechnikum und ging 1867 ans Theater. Er war an den Theatern in Meiningen, Altenburg, Freiburg, Mannheim, Bremen und von 1882 bis 1895 in Kassel.
Das Theater bespielte übrigens auch Offenbach und Bad Homburg. Um 1900 erfolgte das regelmäßig: sonntags, mittwochs und freitags spielte man in Hanau, montags in Offenbach und donnerstags in Homburg. Nun war Hermann Jaritz Direktor. Als Orchester spielte die Stadtkapelle unter der Leitung des Musikdirektors Carl Kämpfer. Auf dem Spielplan standen Schauspiele wie „Johann Gabriel Borkman“ von Ibsen, „Fuhrmann Henschel“ von Gerhart Hauptmann, „Abu Seid“ von Oscar Blumenthal. 1899 führte der Ausschuß für Volks-Vorlesungen Volks-Vorstellungen zu niedrigeren Eintrittspreisen ein. Am 21. Februar 1899 war die erste Volksvorstellung mit „Narciß“.
1904 erfolgten Veränderungen im Umfeld des Theaters, um einen Vorplatz zu erhalten. Das Gebäude wurde an der Nordwestseite erweitert. Der Anbau nahm die architektonische Gliederung des Altbaus mit den Motiven aus dem 18. Jahrhundert auf. Die Ecken des Anbaus wurden durch kleine Dreiecksgiebel und Zeltdächer turmartig betont. Dabei einstanden eine neue Eingangshalle, zusätzliche Treppenhäuser und in den Obergeschossen zwei Foyerräume. 1905 wurden eine Dampfheizung und elektrische Beleuchtung des Zuschauerraums eingebaut. 1907 erhielt auch die Bühne elektrische Beleuchtung.
Die Spielzeit dauerte üblicherweise von September bis Ostern. Am 17. September 1905 gab Hofschauspieler Adolf Steinecke aus Kassel ein Gastspiel als „Onkel Bräsig“, einer Bearbeitung von Fritz Reuters „Ut mine Stromtid“. Am 31. März 1907 nahm der langjährige Direktor Hermann Jaritz seinen Abschied. „Vom Publikum und Mitgliedern mit Auszeichnungen überhäuft, tritt er nunmehr ins Privatleben zurück,“ schrieb der Neue Theater-Almanach von 1908 in der Rückschau. Nach dem Ende der regulären Spielzeit spielte vom 19. April bis 7. Mai 1908 gab August Doerner, der Direktor des Stadttheaters Koblenz, Opernvorstellungen mit der „Monatsoper“.
In der Spielzeit 1908/1909 hatte das Theater ein Ensemble von 17 Herren und 16 Damen. Adalbert Steffter, der auch gleichzeitig die Theater in Bad Homburg, Offenbach und Putbus leitete, war neuer Direktor. Für die Musik waren Kapellmeister Alphons W. Andermann und der kgl. Musikdirektor Carl Schmidt zuständig. Als Orchester dienten 40 Mitglieder der Kapelle des Infanterie-Regiments Hessen-Homburg Nr. 166. In der Spielzeit gastierten Konrad Dreher, die internationale Ibsen-Tournee, das Tegernseer Bauerntheater, Max Adnriano, Adalbert Matkowsky, Marie Dpooelbauer, Rosa Poppe, Auguste Prasch-Grevenberg und Irene Triesch. An Operetten liefen z.B. „Die lustige Witwe“ und „Die Dollarprinzessin“ von Leo Fall uraufgeführt 1907 in Wien, an Schauspielen „Manöverregen“ von Gebhard Schätzler-Perafini und „Ein idealer Gatte“ von Oscar Wilde.
In der Spielzeit 1910/1911 gab es auch einen Chor. Allerdings waren diese sechs Herren und sechs Damen Teil des normalen Ensembles. Als Orchester spielten nun 25 Mitglieder der Kapelle des Thüringer Ulanen-Regiments Nr. 6. Bei den gespielten Stücke handelte es sich um aktuelle Werke. Einige Namen sind als Operetten identifizierbar: „Graf von Luxemburg“ von Franz Lehár uraufgeführt 1909 in Wien, „Miß Dudelsack“ von Rudolf Nelson uraufgeführt 1909 in Berlin, „Musikantenmädel“ von Rudolf Jarno (eigentlich György Cohnert) uraufgeführt 1910 in Wien, „Zigeunerliebe“ uraufgeführt am 8. Januar 1910 in Wien, „Die keusche Susanne“ von Jean Gilbert (eigentlich Max Winterfeld) uraufgeführt am 26. Februar 1910 in Magdeburg. Auch bei „Tanzhusaren“, „Jockeyklub“ und „Reiche Mädchen“ dürfte es sich um Operetten handeln. An Schauspielen liefen etwa „Wenn der junge Wein blüht“ von Björnstjerne Björnson uraufgeführt 1909 und Titel wie „Nur ein Traum“, „Theodore & Co“, „Taifun“, „Kasernenlust“, „Goldene Ritterzeit“ etc.
1913 wurde der Zuschauerraum renoviert. Im Sommer 1917 bekam die Bühne eine neue elektrische Beleuchtung mit Dreifarbensystem und auch die Garderoben wurden mit elektrischem Licht versehen.
Oberspielleiter war 1920 Ludwig Spannuth-Bodenstedt, der auch Direktor des Kurtheaters in Bad Orb war. Im musikalischen Bereich waren Wilhelm Breidenbach als Kapellmeister, Paul Möller als Obermusikmeister und Karl Küchler als Konzertmeister. Allerdings scheint es kein gesondertes Operetten-Ensemble gegeben zu haben. Unter den gespielten Stücken war die 1917 uraufgeführte Operette „Schwarzwaldmädel“, das Schauspiel „Die Judasglocke“ von Hans Knobloch und die drei Einakter „Der Segen des Irrtums“ von Ludwig Ganghofer
1922 hatte Johannes Poetsch die Oberspielleitung und betreute die Operette, für die es als Spielleiter auch noch Hans Heinz Herberg gab. Georg W. Lang war Spielleiter des Schauspiels. Neben dem großen Schauspielensemble gab es mit Albert Badewitz, Hans Heinz Herberg, Reinhard Sorger, Dora Erl, Gisa Pera-Pfeffer und Linel Scharto nur ein kleines Operetten-Ensemble. Als Orchester wirkte die Stadtkapelle. Kapellmeister war Heinz Meletta. Vermerkte das Deutsche Bühnen-Jahrbuch von 1920: „Den Solomitgliedern wird das historische Kostüm geliefert“ wird im Jahrbuch 1922 ergänzt: „und den weibl. Chormitgliedern“.
In den 1920er-Jahren wurde die Bühne noch einmal modernisiert. Das Bühnenportal wurde so umgebaut, dass man Scheinwerfer in der Portalbühne und in den Seitentürmen unterbringen konnte. Zur Beleuchtungsanlage von 1925 gehörten vier Scheinwerfer mit automatischen Farbzügen im Zuschauerraum. Das neue Bühnenportal hatte eine Breite von 7,60 m und eine Höhe von 4,14 m. Die Anzahl der Sitzplätze war nun etwas reduziert. Der Zuschauerraum fasste 502 Personen. Im Parkett waren 274 Sitzplätze, im ersten Rang 104, im zweiten Rang 124. Im Orchestergraben war Platz für 35 Musiker.
1935 wurde der Schauspieler und Regisseur Fritz Kranz (1897-1984) Intendant. Er war ein Schüler von Louise Dumont und Gustav Lindemann und trat dann als Schauspieler in Herne, Bonn und München auf. 1928 wurde er Intendant des Städtebundtheaters in Neuß, 1930 des Theaters Rheydt und 1933 in Trier. Immer wieder wurden seine Verträge nicht verlängert, da er sich weigerte der NSDAP beizutreten. Von Hanau ging er 1940 als Intendant nach Oberhausen. 1945 bis 1964 war er wieder Intendant in Rheydt. Inzwischen hatte das Stadttheater neben dem Schauspiel eine richtige Operettenabteilung mit sechs Herren und drei Damen, einem Tänzer und drei Tänzerinnen und einem Chor sechs Sängern und sechs Sängerinnen. Das Orchester umfasste zwanzig Musiker. Für Opern holte man sich Verstärkung. Kapellmeister waren Erich Bohner und Herbert Hildebrandt. Auf dem Spielplan stand die neuen Operetten „Schach dem König“ von Walter Goetze und „Heirat nicht ausgeschlossen“ von Walter Kollo. Im Schauspiel gab es Stücke wie „Vertrag von Karakat“ von Fritz Peter Buch, „Unstern über Rußland“ von Hanns Gobsch, „Hilde und 4 PS“ von Kurt Sellnick und die Volkskomödie „Die drei Eisbären“ von Maximilian Vitus.
Eine Uraufführung
Am 1. April 1936 wurde das Schauspiel „Das letzte Signal“ von Georg Fraser (Pseudonym für August Hermann Zeiz, der auch unter dem Namen Jean Barlatier veröffentlichte) am Stadttheater uraufgeführt. Der Autor selbst lebte seit 1935 Österreich, da das Leben im Deutschland für ihn als SPD-Mitglied und wegen „jüdischer Versipptheit“ in der Nazi-Zeit problematisch war. Nach dem sog. Anschluss Österreichs wurde er allerdings auch dort verhaftet und 1944 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, da er Juden bei der Flucht half.
Beschädigt im Krieg aber kein Wiederaufbau
Bis zum 6. Januar 1945 wurde das Theater bespielt. Doch der Zweite Weltkrieg ging nicht am Theater vorüber. Am 19. März 1945 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Der Zuschauerraum brannte zwar aus, aber die steinernen Wände hielten Stand. Im Erdgeschoss der Ruine wurden provisorisch Ladengeschäfte eingerichtet. Es gab hier wohl steinerne Gewölbe, die das Bombardement überstanden.
Wie man bis heute sehen kann, war der Stadt Hanau wenig an historischer Bausubstanz interessiert. Hanau sollte zu einer modernen Stadt werden, was den Charakter der Stadt völlig veränderte. Findet man in der Altstadt noch einige historische Gebäude, so hat die Neustadt einen langweiligen Charakter erhalten. Besonders das Erbe der Residenzstadt war politisch unerwünscht. So wurde nicht nur das Stadtschloss abgerissen sondern 1954 auch das Theater. Als Mehrzwecksaal diente die am 16. Dezember 1950 wiedereröffnete Stadthalle, die seit 2003 den Kern des Veranstaltungszentrums Congress Park Hanau bildet. Diese war 1928 aus dem 1712-1714 errichteten Marstall des Schlosses entstanden.
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