Posts

Es werden Posts vom Januar, 2020 angezeigt.

Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauß – Staatstheater am Gärtnerplatz München – 2019

Bild
Johann Strauß spielt zum Happy End persönlich auf  – Nicole Claudia Webers Inszenierung von „Wiener Blut“ wieder am Staatstheater am Gärtnerplatz in München –  von Klaus J. Loderer Als scheinen die Putti aus Raffaels Madonna lebendig geworden zu sein, begleiten zwei blondgelockte Engel die Handlung in Nicole Claudia Webers Inszenierung der Operette „Wiener Blut“ am Gärtnerplatztheater in München: ein weiß-rotes bayerisches (B)Engelchen mit Bierdurst und ein rot-weißes Wiener Engelchen mit Weindurst. Sie sind mal ein Herz und eine Seele und sie watschen sich auch ab oben in der himmlischen Höhe, von der sie die Handlung beobachten. Diese himmlische Höhe ist in einer Wiener Operette natürlich der obere Teil einer Barockarchitektur, wie man sie aus den Entwürfen des Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach kennt. Auf diesem barocken Bauwerk erhebt sich noch ein kleiner Rundtempel, der im Finale eine wichtige Bedeutung bekommt, wenn dort der Komponist Johann Strauß Sohn hö

Opernkritik: Leoš Janáčeks „Jenůfa“ – Deutsche Oper Berlin – 2020

Bild
Die Erinnerungen der Küsterin  – Deutsche Oper Berlin spielt Christof Loys Inszenierung von Leoš Janáčeks „Jenůfa“ wieder –  von Klaus J. Loderer Dass die Deutsche Oper Berlin ihre „Jenůfa“ aus dem Jahr 2012 wieder in den Spielplan genommen hat, ist erfreulich. Die ruhige und doch effektvolle Bildgestaltung der Inseznierung von Christof Loy entfaltet auch heute noch ihre Wirkung. Was die Stimmen angeht, interessieren sich die Opernfreunde bei „Jenufa“ vor allem für eine Rolle, nämlich wie die Küsterin im zweiten Akt ist. Nach Emilia Marty hat Evelyn Herlitzius an der Deutschen Oper wieder eine große Janacsek-Partie übernommen. Ihr dramatischer Applomb sorgt für eine eindrückliche Rollengestaltung, die am Ende vom Publikum mit stürmischem Jubel quittiert wird. Wir haben Teil an der schwierigsten Entscheidung im Leben der Küsterin, die versucht durch die Ermordung ihres neugeborenen Enkelkinds ihrer Tochter eine bürgerliche Zukunft zu verschaffen. Das vermittelt uns Evelyn Herli

Buchbesprechung: Angola Cinemas

Bild
Vergangene Kinowelten  – Ein Bildband des Goethe-Instituts über Kinobauten in Angola –  von Klaus J. Loderer Kinos waren im 20. Jahrhundert eine wichtige Einrichtung zur Unterhaltung der Menschen. Die Filmgeschichte befasst sich oft nur mit den Filmen, doch sind auch die Kinobauten interessant, da sie aus den normalen Bauten einer Stadt herausstachen. Zu den großen Filmpalästen in Amerika und Europa gibt es umfangreiche Dokumentationen, weniger bekannt sind die Kinopaläste in Afrika. Doch auch dorthin kam mit den Kolonialherren das Kino. Um diese Lücke zu schließen, hat Walter Fernandes 2013 Kinos in Angola fotografiert. Diese Fotodokumentation hat das Goethe-Institut in einem schönen Bildband zusammengefasst. Die Fotos führen in eine ungewöhnliche Welt. Es erschließt sich ein Schatz der Architektur des 20. Jahrhunderts. Fernandes hat auch Ruinen von Kinos fotografiert. Sie mögen in einem der Bürgerkriege der letzten Jahrzehnte entstanden sein. Viele Kinos stehen leer. And