Vestibül der Wiener Staatsoper mit Gemälden von Karl Josef Geiger restauriert

Vestibül der Wiener Staatsoper restauriert 

– Lünettenbilder des Malers Karl Josef Geiger sind nun wieder gut zu erkennen – 

von Klaus J. Loderer 

Das Vestibül der Wiener Staatsoper, immerhin einer der wenigen Räume im Haus am Ring mit originaler Innengestaltung, hat über die Jahre etwas angestaubt gewirkt. Die aufwendige Gestaltung war verblasst, teilweise auch beschädigt und verschmutzt und wirkte insgesamt etwas düster. Im Sommer 2017 frischten, von der Bundestheater-Holding in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesdenkmalamt durchgeführte, umfangreiche Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten das Vestibül auf. Nun sind die vielen interessanten Details in Reliefs und Malereien wieder deutlich zu erkennen. Auch der echten Marmor imitierende Stuckmarmor wurde restauriert.

Die Besucher der Oper gehen durch das Vestibül oft achtlos hindurch. Die Gestaltung ist allerdings mit vielen interessanten Details. So stellen die Lünettenbilder des Malers Karl Josef Geiger nette Szenen aus dem Theateralltag dar. Geiger wurde am 14. Dezember 1822 in Wien geboren. Wie sein Lehrer Joseph von Führich konzentrierte er sich auf historische Themen. Religiöse Themen bearbeitete er für den Votivaltar im Stephansdom, die Votivkirche und die Elisabethkirche. Er gestaltete u.a. den Vorhang im Wiener Carlstheater. Bekannt sind seine Künstlerdarstellungen. An einigen Wiener Bauten wirkte er bei der Innenausstattung mit, darunter an der Börse, an der Akademiebibliothek, am Burgtheater und am k.u.k. Hofopernhaus. Geiger starb am 19. Oktober 1905 in Wien.

Im Sommer 2018 sollen das Foyer und die Loggia mit den Fresken von Moritz von Schwind restauriert werden. Bis zum 150. Geburtstag im Jahr 2019 sollen die Räume mit Originalausstattung dann in neuem Glanz erscheinen.

Frisch renoviertes Lünettenbild im Vestibül der Wiener Staatsoper mit tanzenden Putten
© Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Skandal: Enrico Caruso und die spektakuläre Trennung von Ada Giachetti

Vor der Oper: das historische Café Rommel in Erfurt

Buchbesprechung: Paul Abraham, der tragische König der Operette – eine Biographie von Klaus Waller