Premierenkritik: Wagners „Die Walküre“ – Badisches Staatstheater Karlsruhe – 2016
Brünnhilde schockgefrostet
Premiere von Wagners „Die Walküre“ im Badischen Staatstheater Karlsruhe
– von Matthias Woehl –
Peter Wedd (Siegmund), Katherine Broderick (Sieglinde)Foto: Falk von Traubenberg |
Der Beginn des zweiten Aktes spielt auf einer Treppe, die
wiederum schöne Momente beim Streit von Wotan und Fricka ermöglicht, und,
zurück bei den Türen (zur Szene mit Brünnhilde, der Todverkündung, der Opferung
von Siegmund etc.) wird wieder ordentlich mit Türen und Schattenspielen
gearbeitet. Wieder entstehen außerordentlich schöne optische Effekte, und
lassen auch Raum für Diskussion und Interpretation. Im dritten Akt fliegen die
Walküren mit Paraglidern herbei, wuseln herum, versuchen ihre Schwester
Brünnhilde vor dem erbosten Wotan zu schützen ... alles wie gewohnt, doch dann
eine Neuerung: Brünnhilde wird, nachdem ihr die Gottheit weggeküsst wurde, von
Wotan schockgefrostet. Im Eisblock kommt sie wieder nach oben, Wotan entzündet
das Feuer, und mit wunderschönem Licht genießt man die traumhafte Musik von
Wotans Abschied. Der Vorhang fällt, großer Jubel bricht aus, und das erlauchte
Premierenpublikum (sogar der Minischterpräsident war anwesend) feiert die
Protagonisten als auch das Regieteam frenetisch!
Besuchte Vorstellung: Premiere am 11. Dezember 2016
Badisches Staatstheater Karlsruhe
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