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Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen
Foto: Klaus J. Loderer |
Bunt aber unverständlich
– Jules Massenets „Don Quichotte“ im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen –
Wer mich kennt weiß, das ich gerade Gelsenkirchen gerne
besuche, und dort auch oft hervorragende Sachen gesehen habe! Aber was sollte
denn das? Schon im Nürnberger „Wilhelm Tell“ bewies Regisseurin Elisabeth
Stöppler ja, daß ihr die Sensibilität und das Einfühlungsvermögen für das
Medium Oper völlig fehlt! Im Gegensatz zum Nürnberger Tell ist „Don Quichotte“
ja wenigstens in der richtigen Abfolge gespielt worden (im Nürnberger „Tell“ hatte
man ja sogar die Musiknummern umgestellt), aber was sollte das auf der Bühne
sein? Der Anfang so ganz nett und auch Nachvollziehbar, entgleiste das
Spektakel in zugegeben farbenfrohes Durcheinander: ein spielfreudiges Völkchen
in tollem Bühnenbild und auch mit sehr aufwendigen Kostümen (der Chor hatte
alleine vier komplette Garderoben). Nur, Frau Stöppler ... was sollte das
eigentlich? Besonderer Regiegag: Sancho durfte nach frauenkritischem Rezitativ
schnell mal seine „Gurke“ in Stücke hacken ... uuuhhhh, da hat sie es uns aber
gegeben. Na egal, bunten Abend gehabt (schade, wo Don Quichotte doch im 4. und
5. Akt so rührend ist). Unverständlich nur, daß wenn man tolle Kräfte wie eine
Anke Sieloff am Haus hat, wieso besetzt man diese nur mit der Rolle der
Garcias? Was wäre das für eine tolle Dulcinee gewesen.
Besuchte Vorstellung: 15. Februar 2014
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
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