Stiffelio – Mannheim – 2014

Verdis Oper „Stiffelio“ in Mannheim 

Verdis selten gespielte Oper „Stiffelio“ im Nationaltheater Mannheim. Musikalisch ein toller Abend mit dem hervorragenden Tenor Martin Muehle in der Titelrolle. Das Regiekonzept von Regula Gerber war zwar dämlich, fiel aber kaum auf. Schon allein die Idee, die Oper in einem Milieu mit eindeutig als katholischen zu identifizierenden Pfarrern spielen zu lassen, zeugt vom völligen Unverständnis für diese Oper. Erstaunlich an dieser Oper ist ja gerade der protestantische Rahmen der Handlung. Das Bühnenbild von Roland Aeschlimann bot wenigstens eindrucksvolle Bilder.

Die Oper handelt von Stiffelio, der entdeckt, dass seine Frau ihn betrogen hat. Natürlich würde man bei Verdi nun Mord und Totschlag für Liebhaber und Ehefrau erwarten, aber es kommt ganz anders. Eindrucksvoll gestaltet ist bei Verdi das Finale, wenn Stiffelio auf die Kanzel steigt, die Bibel aufschlägt und das Gleichnis der Ehebrecherin entdeckt und die gespannte Stimmung umschlägt und er seiner Frau verzeiht.

Klaus J. Loderer

Besuchte Vorstellung: 9. November 2014

Nationaltheater Mannheim

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Skandal: Enrico Caruso und die spektakuläre Trennung von Ada Giachetti

Vor der Oper: das historische Café Rommel in Erfurt

Buchbesprechung: Paul Abraham, der tragische König der Operette – eine Biographie von Klaus Waller