Sigurd – Erfurt – 2015
In den Trümmern von Worms
Nibelungenoper „Sigurd“ von Ernest Reyer in Erfurt
Am Samstag im Theater
Erfurt: Sigurd von Ernest Reyer – die französische Alternative zur
Götterdämmerung von Richard Wagner. Ginge man bei dieser in die erste Pause,
wäre jene schon fast zu Ende. Auch in Sigurd geht es um den zweiten Teil der
Siegried-Legende. Aber ganz französisch steht die Liebe im Vordergrund, die
Verliebtheit von Hilda (Kriemhild) in Siegfried, die Verliebtheit von Gunther
in Brunehild, die Verliebtheit
von Brunehild in ihren Erwecker, die Verliebtheit von Sigurd. Das bekommt
Reyer denn auch mit sehr erotischer Musik hin. Die erwachte Brunehild wirft
denn nach dem Erwachen auch sofort ihren Keuschheitsgürtel ab um sich ihrem
Erwecker hinzugeben. Das ist bei Wagner doch gleich viel komplizierter. Das Ende
dann schwer kitschig und sehr schön. Sigurd und Brunehild schreiten auf einem Regenbogen in
den Götterhimmel. So die Vorstellung des Komponisten zu seiner Oper.
Das Regiekonzept war natürlich etwas anders. Man muß ja schließlich die Sehgewohnheiten brechen (auch bei Opern, für die es praktisch keine Sehgewohnheiten gibt). Bühnenbildner Maurizio Balò zeigt die Ruinen des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Worms. Doch führen die Wormser, die zu Beginn Trümmer räumen, Nibelungenfestspiele auf. Hilda sitzt rechts der Bühne im Krankenbett (wir erfahren irgendwann, daß sie von einer Horde Soldaten vergewaltigt traumatisiert ist) und imaginiert sich einen goldenen Ritter, also Sigurd. Ganz am Ende thronen Brunehild und Sigurd dann auf dem Haupt der Hermannsdenkmals. Soweit das Regiekonzept von Guy Montavan. Gesanglich herausragend Kartal Karagedik als König Gunther. Sigurd Marc Heller war in der Höhe leider etwas überfordert. Aber man ist ja beglückt, diese Oper einmal live auf einer Opernbühne erleben zu dürfen. Insofern ist es schön, dass das Theater Erfurt mal wieder eine selten gespielte Oper anbietet. Die Resonanz in Erfurt scheint sich in Grenzen gehalten zu haben. Es blieben leider viele Plätze frei.
Das Regiekonzept war natürlich etwas anders. Man muß ja schließlich die Sehgewohnheiten brechen (auch bei Opern, für die es praktisch keine Sehgewohnheiten gibt). Bühnenbildner Maurizio Balò zeigt die Ruinen des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Worms. Doch führen die Wormser, die zu Beginn Trümmer räumen, Nibelungenfestspiele auf. Hilda sitzt rechts der Bühne im Krankenbett (wir erfahren irgendwann, daß sie von einer Horde Soldaten vergewaltigt traumatisiert ist) und imaginiert sich einen goldenen Ritter, also Sigurd. Ganz am Ende thronen Brunehild und Sigurd dann auf dem Haupt der Hermannsdenkmals. Soweit das Regiekonzept von Guy Montavan. Gesanglich herausragend Kartal Karagedik als König Gunther. Sigurd Marc Heller war in der Höhe leider etwas überfordert. Aber man ist ja beglückt, diese Oper einmal live auf einer Opernbühne erleben zu dürfen. Insofern ist es schön, dass das Theater Erfurt mal wieder eine selten gespielte Oper anbietet. Die Resonanz in Erfurt scheint sich in Grenzen gehalten zu haben. Es blieben leider viele Plätze frei.
Klaus J. Loderer
Besuchte Vorstellung:
7. März 2015
Theater Erfurt
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