Salome – Bonn – 2015
Neurosen und Schleiertanz im Wiener Kaffeehaus
„Salome“ von Richard Strauss in Bonn
An der Oper Bonn gab es eine interessante Produktion von Salome
von Richard Strauss. Da gab es Neurosen zu sehen, aber die wurden wenigstens
von Dr. Freud behandelt, der tatsächlich auf der Bühne saß. Die ungarischen
Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Pardika haben die Handlung in
ein Wiener Kaffeehaus verlegt und einen sich steigernden tiefenpsychologischen
Alptraum des Surrealismus entfacht. Da fiel einem zwar die Kinnlade herunter,
aber das paßte irgendwie. Ein goldener Bilderrahmen gab den Blick frei auf einen
surrealistischen, steil perspektivisch angelegten Raum mit schwarz-weißem
Marmorfußboden, der auf der linken Seite nach oben geklappt ist und sich rechts
zwischen Pfeilern öffnet. Nicola Beller-Carbone hat eine wunderbare Salomé gesungen.
Klaus J. Loderer
Besuchte Vorstellung: 2015
Oper Bonn
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