Mozarts Nozze di Figaro – Glyndebourne Opera Festival – 2016

Graf Almaviva macht Urlaub in Sevilla 

Mozarts „Nozze di Figaro“ in Glyndebourne 

Jonathan Cohen leitete das Orchestra of the Age of Enlightenment bei „Figaros Hochzeit“ (Nozze di Figaro). Das war übrigens die 554. Vorstellung von Figaros Hochzeit in Glyndebourne seit dem ersten Festival. Mit dieser Oper wurde das erste Festival 1934 eröffnet.

Die recht kurzweilige Inszenierung von Michael Grandage verlegte das Stück in die 1960er Jahre. Dazu hat Bühnenbildner Christopher Oram ein orientalisches Haus erdacht, wie es in Sevilla an frühere Zeiten erinnern könnte. Graf und Gräfin fahren als (englische) Touristen im schicken Sportwagen vor und treffen auf das einheimische, also spanische, Personal. Das passt mit der bunten Kleidung und dem kiffenden Grafen gut zusammen. Eine wirklich spannende und bis ins Detail sehr überzeugende Inszenierung. Um die Peinlichkeiten zu vermeiden, war auch die Übersetzung etwas modernisierend angepasst. Und auch gesanglich war man befriedigt. Und es war wirklich jede Rolle bewegungssicher einstudiert. Golda Schultz war als Contessa sehr einfühlsam. Als Cherubino war die polnische Sängerin Natalia Kawalek eingesprungen.


Klaus J. Loderer

Besuchte Vorstellung: 10. August 2016

Festival Theatre Glyndebourne

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