L'arbore di Diana – Prinzregententheater München – 2015

Wunderbaum im Konzertsaal 

„L'arbore di Diana“ (Der Baum der Diana) von Vincente Martin y Soler am Prinzregententheater in München – 


von Klaus J. Loderer


Und wieder eine der wunderbaren Opern aus den 1780er Jahren: „L'arbore di Diana“ (Der Baum der Diana), Oper von Vincente Martin y Soler, die ich mir gestern in München angeschaut habe. Es gab damals in Wien eben nicht nur die Opern von Mozart sondern auch noch andere meisterliche Komponisten. Hier ist das Libretto immerhin auch von Lorenzo da Ponte. Man versteht schon, warum die Oper damals so populär war. Die bayerische Theaterakademie hat die Oper im Prinzregententheater aufgeführt. Paolo Carignani leitete das Münchner Rundfunkorchester spritzig und feinfühlig. Balázs Kovalik hat sich ein witziges Regiekonzept ausgedacht, das Jugend- und Manga-Kultur adaptiert (dazu gab es dann passenderweise als Programmheft das Jugendmagazin Diana) aber dann doch als Oratorium im Konzertsaal endet. Dafür hat Bühnenbildner Hermann Feuchter das Fragment eines Konzertsaals auf die Bühne gestellt (links), daneben findet man die Insel mit dem Wunderbaum und im Hintergrund eine eindrucksvolle begehbare Müllhalde, hinter der ein eigentümlicher Mond auf- und untergeht. Wie immer geht Kovalik unverkrampft an Mythen und findet dazu eine passende Sprache. Unter den Sängern, die dem Studiengang Musiktheater entstammen, ragte Danae Kontora als Diana heraus. Auf die Entwicklung dieser Sopranstimme darf man gespannt sein.

Besuchte Vorstellung: 1. März 2015

Prinzregententheater München

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