„La Juive“, grande-opéra von Fromental Halévy – Nürnberg – 2016
Schönes Bildbild, platte Inszenierung
„La Juive“ am Staatstheater Nürnberg
„La Juive“ (Die Jüdin), grande-opéra von Fromental Halévy,
am Staatstheater Nürnberg: Die Bühnenbilder von Dieter Richter bildeten interessante
Räume: eine Wand mit einer großen Maßwerkrose deutete die Fassade des Doms an, nach
hinten geschoben wurde, ergänzt mit einer Galerie, ein Festsaal daraus. In der
besuchten Vorstellung klappte dann leider nicht alles, ein Vorhang riss nicht
ganz ab wie er sollte und verdeckte dadurch den Chor auf der Empore.
Die Kostüme von Gabriele Heimann verlegten die Handlung aus der Zeit des Konstanzer Konzils in die Zwischenkriegszeit. Im ersten und zweiten Akt sah das noch ganz gut aus. Leider waren die Kostüme im dritten Akt nicht ganz passend zueinander, Eudoxie im roten Abendkleid und die Gäste in Straßenkleidung. Da hätte man die Herren doch wohl in Frack stecken müssen. Der arme Uwe Stickert als Leopold hätte eher in eine Uniform gehört – als siegreicher Feldherr – und nicht in einen so unförmigen Cut. Die Inszenierung von Gabriele Rech war leider völlig flach, höchstens aufgedonnert mit ein paar plakativen Pogromen – was dem Stück nicht sonderlich hilfreich ist. Rachel im Taufbecken zu ersäufen ist dann doch etwas geschmacklos – und hilft übrigens auch nicht bei der Seelenreinigung. Da ist schon eine Verbrennung notwendig in tradierten Vorstellungen.
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Uwe Stickert, Banu Böke, Kay Stiefermann, Luca Lombardo, Leah Gordon, Chor des Staatstheater Nürnberg, Statisterie Foto: Ludwig Olah |
Die Kostüme von Gabriele Heimann verlegten die Handlung aus der Zeit des Konstanzer Konzils in die Zwischenkriegszeit. Im ersten und zweiten Akt sah das noch ganz gut aus. Leider waren die Kostüme im dritten Akt nicht ganz passend zueinander, Eudoxie im roten Abendkleid und die Gäste in Straßenkleidung. Da hätte man die Herren doch wohl in Frack stecken müssen. Der arme Uwe Stickert als Leopold hätte eher in eine Uniform gehört – als siegreicher Feldherr – und nicht in einen so unförmigen Cut. Die Inszenierung von Gabriele Rech war leider völlig flach, höchstens aufgedonnert mit ein paar plakativen Pogromen – was dem Stück nicht sonderlich hilfreich ist. Rachel im Taufbecken zu ersäufen ist dann doch etwas geschmacklos – und hilft übrigens auch nicht bei der Seelenreinigung. Da ist schon eine Verbrennung notwendig in tradierten Vorstellungen.
Unter den Sängerinnen ist hervorzuheben: Leah Gordon hat die Rachel sehr schön gesungen.
Klaus J. Loderer
Besuchte Vorstellung: 25. Februar 2016
Oper Nürnberg
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