Iwan Susannin – Oper Frankfurt – 2015

Glinkas Oper „Iwan Susannin“ in Frankfurt

„Iwan Susannin“ von Glinka – die neue Namenfassung von „Ein Leben für den Zaren“ am Samstag in der Oper Frankfurt. Das bleischwer durch die Partitur schleichende Dirigat von GMD Sebastian Weigle sorgte für heftige Langeweile, zu der die Inszenierung Harry Kupfers eher noch beitrug. Sonderlich viel Inhalt gibt es in dieser Oper, um einen Bauern, der Moskau vor Eroberung rettet, auch nicht. Wie zu erwarten, wurde die Oper in den Zweiten Weltkrieg verlegt. Aus den polnischen Invasoren wurden deutsche, der zweite Akt wurde auf deutsch gesungen, im dritten konnten die Wehrmachtssoldaten dann plötzlich auch russisch. Der Schneesturm im vierten Akt sah dann wenigstens für ein paar Minuten interessant aus. Die Musik ist übrigens gar nicht so zäh. Man kann die Oper auch recht kurzweilig dirigieren, wie historische Aufnahmen zeigen.

Klaus J. Loderer

Besuchte Vorstellung: 14. November 2015

Oper Frankfurt

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