Rossinis "Guillaume Tell" – Staatsoper Hamburg – 2016
Wilhelm Tell vor Hodler-Monumentalgemälde
Rossinis Oper „Guillaume Tell“ an der Staatsoper Hamburg
Zu Rossinis „Guillaume Tell“ (Wilhelm Tell) an der Staatsoper Hamburg fuhr ich natürlich wegen Gabriele
Ferro, der die musikalische Leitung hatte. Musikalisch war das auch sehr schön,
allerdings stark gekürzt. Das feine Dirigat Ferron überzeugte – ein ästhetischer Genuss. Die Inszenierung von Roger Vontobel ließ eher ratlos.
Irgendwie spielt das Stück in der Gegenwart. Wilhelm Tell ist hier ein Restaurator,
der das Riesengemälde „Die Einmütigkeit“ von Ferdinand Hodler restauriert und
eine Revolution im Museum anzettelt. Zu Beginn ist das Bild noch verkleidet,
zum Rütli-Schwur wird es dann enthüllt. Nach der Pause übermalen die Soldaten
Gesslers das Bild mit schwarzer Farbe. Wer dieser Kessler ist (der
Museumsdirektor?) und wer die Soldaten sind, bleibt völlig unklar. Am Ende
kostümiert man sich dann wie das Gemälde und stellt dieses auf der Bühne nach.
Ansonsten gibt es viel Bühnenaktionismus, der teilweise viel Krach macht, der
Chor zappelt im Takt der Musik, wuselt herum und verwandelt die Bühne schnell
in eine Müllhalde. Aber was das eigentlich sollte?
Klaus J. Loderer
Besuchte Vorstellung: 16. März 2016
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