Castor und Pollux
Castor in der Staubwolke
„Castor und Pollux“ in Hannover
Rameaus Oper „Castor und Pollux“ aufzuführen ist ja ein löbliches Unterfangen,
an der Oper Hannover ist das kläglich mißlungen. Das Orchester uninspiriert,
die Sänger allesamt überfordert, das Bühnenbild langweilig, die Kostüme das
gerade übliche Sammelsurium und die Regie eine Ansammlung der gerade modischen
Regiedinge – also alle Leute traumatisiert, wild in der Gegend herumrasend,
gegen Wände anrennend, sich gegenseitig anschreiend und am Ende der Chor in
Abendkleidung – und der Meisterregiegag: mit feuchter Farbe beschmierte Wände,
an denen sich besonders Castor eifrig besudelt. Die dann angetrocknete Farbe
sorge dann für heftige Staubwolken um ihn herum (bei den Peanuts gibt es doch
einen Jungen, der immer eine Staubwolke nach sich zieht) – also ganz inspiriertes
Theater – wenn man das Orchester beim Publikum mitzählt, waren in der zweiten
Vorstellung sogar mehr Leute diesseits des Vorhangs als dahinter.
Klaus J. Loderer
Besuchte Vorstellung: 1. Juli 2014
Oper Hannover
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