Opernkritik: Cileas "Adriana Lecouvreur" – Halle an der Saale – 2016
Verwicklungen in eleganter Villa
– „Adriana Lecouvreur“ von Francesco Cilea in Halle an der Saale –
von Klaus J. Loderer
Blumensträuße für die Primadonna – ein inzwischen leider
seltenes Phänomen, galant hob Bruno Ribeiro diese für Romelia Lichtenstein auf.
Aber in Halle an der Saale noch zu erleben. Ansonsten überdeckte der Tenor die
Dame aber konsequent. Wir wissen nun, daß er laut und hoch kann. Romelia
Lichtenstein als Adriana blieb da eher zurückhaltend und der Größe des Hauses
angemessen. An der Oper Halle war gestern Premiere von „Adriana Lecouvreur“
von Francesco Cilea. Auch Ki-Hyun Park als Fürst von Bouillon und Svetlana
Slyvia sangen gut. Bühnenbildner Christian Floeren hatte ein hübsches Ensemble
aus Versatzstücken zusammengebaut mit einem markanten weißen Bühnenrahmen,
hinter dem mal eine Fensterfront, durch die man auf Bäume (Villa im zweiten
Akt), ein großes Foto des Foyer de Danse der Pariser Oper (das gerade auch im Pariser „Capriccio“ auch eine markante Rolle spielte) im dritten Akt oder im Finale
den Blick in einen Theaterzuschauerraum öffnete.
Die Kostüme waren recht ansehnlich und verlegten die Handlung aus dem 18. Jahrhundert (es geht um Moritz von Sachsen und zwei ihn liebende Damen, die Schauspielerin Adriana Lecouvreur und die Fürstin Bouillon) in die Entstehungszeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das war alles schön anzusehen. Man könnte nun daran herummäkeln, daß der Fürst bei seinem Ball immer noch die nun doch eher unpassenden Reitstiefel des ersten Akts trug und auch der Fürstin vielleicht ein neues Kleid gut angestanden hätte, aber dadurch wurden zweiter und dritter Akt zeitlich aneinandergebunden. Und man könnte den Statisten beibringen, wie man eine Champagnerflasche hält. Aber insgesamt eine schöne Produktion des Regisseurs Ulrich Peters und des Dirigenten Josep Caballé-Domenech. Fast hätte die Premiere in der Mitte abgebrochen werden müssen, da Romelia Lichtenstein sich am Ende des zweiten Akts am Bein verletzte. Sie humpelte dann schon etwas. Am Ende viel Beifall und viele Vorhänge.
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Ks. Romelia Lichtenstein (Adriana Lecouvreur) © Theater, Oper- und Orchester GmbH, Foto: Anna Kolata |
Die Kostüme waren recht ansehnlich und verlegten die Handlung aus dem 18. Jahrhundert (es geht um Moritz von Sachsen und zwei ihn liebende Damen, die Schauspielerin Adriana Lecouvreur und die Fürstin Bouillon) in die Entstehungszeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das war alles schön anzusehen. Man könnte nun daran herummäkeln, daß der Fürst bei seinem Ball immer noch die nun doch eher unpassenden Reitstiefel des ersten Akts trug und auch der Fürstin vielleicht ein neues Kleid gut angestanden hätte, aber dadurch wurden zweiter und dritter Akt zeitlich aneinandergebunden. Und man könnte den Statisten beibringen, wie man eine Champagnerflasche hält. Aber insgesamt eine schöne Produktion des Regisseurs Ulrich Peters und des Dirigenten Josep Caballé-Domenech. Fast hätte die Premiere in der Mitte abgebrochen werden müssen, da Romelia Lichtenstein sich am Ende des zweiten Akts am Bein verletzte. Sie humpelte dann schon etwas. Am Ende viel Beifall und viele Vorhänge.
Besuchte Vorstellung: 31. Januar 2016
Oper Halle
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