Opernkritik: „Die Sache Makropulos“ (Věc Makropulos) von Leoš Janáček – Deutsche Oper Berlin – 2018
In zwei Welten – „Die Sache Makropulos“ (Věc Makropulos) von Leoš Janáček an der Deutschen Oper Berlin – von Klaus J. Loderer In zwei Welten bewegt sich Emilia Marty in der kurzweiligen und packenden Inszenierung von David Hermann an der Deutschen Oper in Berlin, die man zu einer letzten Vorstellungsfolge noch einmal aufgenommen hat. Die geheimnisvolle Operndiva, die eigentlich Elina Makropulos heißt und immer mal wieder den Namen wechselt, schleppt hier ihre ganzen früheren Daseinsformen mit sich. Sechs Statistinnen in historisch wirkenden Gewändern verdeutlichen das 300jährige Leben von E. M. (wir erkennen die markanten roten Haare) und heben das Stück auf eine surreale Ebene. Da die Sängerin Ellian MacGrecor in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt, sehen wir sie gleich in der ersten Szene als historisches Alter Ego von Emilia Marty. Evelyn Herlitzius als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos“ an der Deutschen Oper Berlin Foto: Bernd Uhlig Christoph Hetze