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Es werden Posts vom Dezember, 2019 angezeigt.

Ausstellung über die Familie Ephrussi – Jüdisches Museum Wien

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„Die letzte schöne, mondäne Frau und sonst nichts“  – Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien spürt als Zeitreise der Familie Ephrussi nach –  von Klaus J. Loderer 157 Netsukes stehen im Zentrum einer Ausstellung über die Familie Ephrussi. Diese kleinen Figürchen aus Japan, die zur Befestigung eines Behältnisses am Gürtel des Kimonos dienten, sind in Vitrinen aufgestellt und begleiten die Familiengeschichte. Sie wurden dem Jüdischen Museum Wien von der Familie de Waal leihweise zur Verfügung gestellt nachdem die Familie dem Museum das Archiv der Familie Ephrussi schenkte. Ein Netsuke inspirierte Edmund de Waal zum Titel seines Romans „Der Hase mit den Bernsteinaugen“, in der er der spannenden und wechselvollen Geschichte seiner Familie nachspürt. Diese Familiegeschichte führt in das Wien der Ringstraßenzeit zurück. Die Ausstellung zeichnet nun die Familiengeschichte als Reise durch die Zeit und um die Welt nach. Franzensring (heute Universitätsring) in Wien mit dem Pal

Premierenkritik: „Fatinitza“, Operette von Franz von Suppé – Baden bei Wien – 2019

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 Wenn die Angebetete ein Wladimir ist  – Bühne Baden zeigt Operettenrarität „Fatinitza“ von Franz von Suppé –  von Klaus J. Loderer Über das russische und noch mehr das türkische Militär durfte im Wien der Kaiserzeit natürlich herzlich gelacht werden. Choreograph und Regisseur Leonard Prinsloo überzeichnet das Militär in seiner Inszeneriung der Operette „Fatinitza“ im Stadttheater Baden dann noch etwas mehr. Je höher der Rang, desto lächerlicher darf man sich machen, was natürlich in einem grotesk überzeichneten General kumuliert. Und da Fatinitza schon eine Hosenrolle ist, hat Ausstatterin Monika Biegler im Show-Finale geschlechtervertauschend die schnurrbärtigen Herren mit Strapsen und die Damen mit Melonen versehen. Bei der Militärthematik erstaunt es nicht, dass Franz von Suppé mit fetzigen Marschmotiven aufwartet, doch auch für lieblich-einschmeichelnde Klänge sorgt. Man hört, dass ihm Offenbach und Donizetti nicht fremd waren. Die musikalischen Stimmungsbilder gestaltet

Ausstellung Simon Wiesenthal und das Café As – Jüdisches Museum Wien

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„Das Zeichnen war für mich wichtig, weil ich mir gedacht habe, ich werde sterben“  – Eine Ausstellung über Simon Wiesenthal und seinen Entwurf für ein Café in Posen im Jüdischen Museum in Wien –  von Klaus J. Loderer Nicht von ungefähr kommt der Name „Café As“. Die Motive eines Kartenspiels bilden die Grundlage für das Entwurfskonzept der Inneneinrichtung. Konsequent ist alles diesem Thema unterworfen. Ausgeführt wurden die Entwürfe nie.  Die Zeichnungen galten als verschollen. Als das Konvolut mit 80 Blätter auftauchte, konnte es vom Jüdischen Museum Wien erworben werden. Nun sind die Zeichnungen in einer von Michaela Vocelka kuratierten Ausstellung zu sehen. Schon die Umstände der Entstehung sind spannend. Die ersten Skizzen entstanden im Konzentrationslager Mauthausen. Der Häftling Edmund Staniszewski träumte davon, später in Posen (Poznan) ein Kaffeehaus eröffnen zu können. Ein Mithäftling, der Architekt studiert hatte, half ihm dabei. Bei diesem Architekten handelte es si

Buchbesprechung: Eine vergessene Operettenbühne in Wien, das Harmonie-Theater im Alsergrund

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„Kais. kön. priv. Harmonie-Theater“ – Operettentheater, Varieté, Schauspielhaus  – Ein Heft des Bezirksmuseums Alsergrund erinnert an ein vergessenes Theater in der Wasagasse in Wien –  von Klaus J. Loderer  Das Alseum, das Heimatmuseum des Alsergrunds, also des IX. Wiener Stadtbezirks, ist vor allem berühmt durch seine Sammlungen zu den Schriftstellern Heimito von Doderer und Erich Fried. Die berühmte Strudelhofstiege ist ja nur wenig entfernt. Neben einer schönen Sammlung alter Handwerkerschilder, die früher an den Häusern auf die Gewerbe aufmerksam machten, findet man im Museum auch eine kleine Abteilung zu den Theatern des IX. Bezirks. Das wichtigste Theater ist bis heute die Volksoper. Es gab aber noch eine Reihe kleinerer Theater, zu denen man Plakate, Programmzettel und Fotos sehen kann. So gibt es etwa Material zum Harmonie-Theater in der Wasagasse, das später Danzers Orpheum und schließlich Neue Wiener Bühne hieß. Ein neueres Foto zeigt das Gebäude heute. Längst ist e

Ausstellung: „Mozarts Entführung in ihrer Zeit“ – Musiktheater Linz – 2019

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„Hier sind wir in der Türkey und da geht’s aus einem andern Tone – Mozarts Entführung in ihrer Zeit“  – Ausstellung: über Türkenopern im Musiktheater Linz –  von Klaus J. Loderer  Exotische Schauplätze des Orients gehören zu den immer wiederkehrenden Thematiken von Theater und Oper besonders im 18. Jahrhundert. Anlässlich der Aufführung von Joseph Haydns Oper „L’incontro improvviso“ erarbeitete das Stadttheater Grein eine Ausstellung zur Türkenthematik in der Oper des 18. Jahrhunderts. Derzeit ist die Ausstellung stark erweitert im Musiktheater Linz zu sehen. In Linz war die Aufführung von Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ der Anlass, so wurde dieses Stück in den Mittelpunkt der Ausstellung gerückt. Hier findet man zahlreiche Hintergrundinformationen zu Mozarts Singspiel, zum Uraufführungsort, zu den Personen und eben auch zur Orient-Thematik. Kopfbedeckungen am osmanischen Hof Foto: kjl Klaus Pollheimer, Christian Moritz-Bauer und Lothar Pühringer haben die

Ausstellung: 150 Jahre Bayerisches Gewerbemuseum – Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

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Von schönen Dingen und alten Maschinen  – Ausstellung »150 Jahre bayerisches Gewerbemuseum Nürnberg« im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg –  von Klaus J. Loderer  Wie konnten sich Handwerker und Techniker im 19. Jahrhundert fortbilden? Wie erfuhren Industrielle von neuen technischen Entwicklungen? Sie konnten Fachzeitschriften lesen und Musterblätter anschauen. Doch diese waren teuer. Oder man hörte Vorträge an. Doch dafür musste es einen Veranstalter geben. In manchen Städten gab es ein Polytechnikum, eine Kunstakademie, eine Zeichenschule oder einen Gesellenverein, der Bildungsmöglichkeiten anbot. In Nürnberg war es das Bayerische Gewerbemuseum, das all diese Möglichkeiten in einem Haus bot: neues Anschauungsmaterial in Form kunsthandwerklicher Objekte, neue Maschinen, eine Bibliothek und ein Vortragsangebot. Vor 150 Jahren wurde es gegründet. Das Germanische Nationalmuseum würdigt nun das Jubiläum mit einer Ausstellung. Das Bayerische Gewerbemuseum in Nürnberg in e