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Es werden Posts vom Juli, 2021 angezeigt.

Vortrag zur britischen Theaterarchitektur: Claire Appleby stellt die Liste „Theatres at Risk“ vor

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31 Theater im Vereinigten Königreich, die auf ihre Neubelebung warten  – Online-Vortrag von Claire Appleby zur Liste „Theatres at Risk“ der britischen Stiftung Theatres Trust –  von Klaus J. Loderer Bei historischen Theatern mag man zuerst an Italien denken, doch besitzen auch andere Länder eine Vielzahl historischer Theatergebäude. Im Vereinigten Königreich sind das neben den bemerkenswerten Art-Deco-Theaterbauten des 20. Jahrhunderts vor allem die üppig dekorierten Theater der viktorianischen und edwardianischen Zeit. Denkt man an das Londoner Westend, sind es vor allem Theater aus diesen Epochen. Aber im ganzen Land gibt es zahlreiche historische Theater. Mehrere Vereinigungen haben sich der Erforschung und Erhaltung dieser Theater verschrieben. Da ist etwa die Frank Matcham Society, die sich dem Werk des für England so wichtigen Theaterarchitekten widmet. Breiter gefasst ist das Interesse der 1976 gegründeten Stiftung Theatres Trust, die sich für Theatergebäude einsetzt, um diese f

Buchbesprechung: Klaus Waller – Paul Abraham, der tragische König der Jazz-Operette

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„Ich war der populärste Mann in Berlin“  – Klaus Wallers Biographie des Komponisten Paul Abraham in neuer Gestalt –  von Klaus J. Loderer Paul Abraham lässt Klaus Waller nicht mehr los. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Biographie des Komponisten. Diese war davor eher von Mythen geprägt, zu denen Abraham selbst auch maßgeblich beigetragen hat. Allerdings sind die ganzen Geschichten, die Abraham über sich verbreitet hat, auch zu schön. Systematisch inszenierte sich Paul Abraham als Komponistenstar. Ganz bewusst ließ er Klatschreporter daran teilhaben, um die Verbreitung in Zeitungen und Magazinen zu sichern. Seine Selbstinszenierung als Dandy sorgte für Aufsehen in Berlin. Das Leben Abrahams war in dieser Zeit mindestens ebenso glamourös wie das seiner Bühnenfiguren. Seine Operetten sorgten für ausverkaufte Theater.  „Ich war der populärste Mann in Berlin“ soll er über sich gesagt haben, aber da waren seine Operette in Deutschland als die eines jüdischen Komponisten in Deut

Operngeschichte: die »singende Gräfin« Italia Vasquez in Budapest

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»Die Künstlerin verfügt über eine mächtige und sympathische Sopranstimme von ungewöhnlichem Umfang«  – Die Sopranistin Gräfin Italia Vasquez am königlichen Opernhaus in Budapest –  von Klaus J. Loderer  Zur Disziplinarisierung hatten Theater früher teilweise drastische Strafen, wenn es um versäumte Proben oder gar versäumte Vorstellungen ging. Ein ganzes Monatsgehalt musste eine Sängerin am königlichen Opernhaus (die heutige ungarische Staatsoper – Magyar Állami Operaház) in Budapest wegen eines heute eher kurios wirkenden Vorfalls bezahlen. Die Musikzeitschrift  Signale für die musikalische Welt  veröffentlichte 1896 unter dem Stichwort »Eine verurtheilte Künstlerin« die Nachricht: »Man meldet der „N. Fr. Pr.“ aus Pest: Vor einigen Wochen kam es auf der Bühne der königl. Oper zu einer peinlichen Scene zwischen dem Intendanten Baron Nopcsa und der Opernsängerin Gräfin Idalia Vasquez. Die Sängerin, von einem plötzlichen Unwohlsein befallen, wollte ihren im Theater anwesenden Gatten zu s

Operngeschichte: Vor 150 Jahren wurde der Tenor und Komponist Julius Bochníček (Julius Laubner) geboren

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Bühnenunfall mit einer Stecknadel  – Der Tenor Julius Bochníček am königlichen Opernhaus in Budapest –  von Klaus J. Loderer Ein unangenehmes Zusammentreffen mit einer Stecknadel hatte der Tenor Julius Bochníček bei einer Aufführung am königlichen Opernhaus, der heutigen Staatsoper in Budapest. Am Donnerstag, den 19. März 1903 wurde Georges Bizets Oper „Carmen“ gegeben. Das königliche Opernhaus in Budapest in einer historischen Fotografie A Magyar Kiralyi Operahaz 1884-1909, Budapest 1909 Die deutschsprachige Tageszeitung  Pester Lloyd  berichtete unter der Überschrift „Der Bühnenunfall“: „Bei der heutigen Vorstellung von Bizet’s „Carmen“ im königlichen Opernhause wurde der Tenorist Herr Bochnicsek, der zum ersten Male den Don José sang, von einem eigenthümlichen Unfall betroffen. Zu Beginn des zweiten Aktes eilt Don José in der Schmugglerschänke entzückt auf die ihn erwartende Carmen zu. Bei der stürmischen Umarmung bohrte sich eine Stecknadel von Carmen’s Seidengewand in den Zeigefin

Ehrung: Sopranistin Ibolya Verebics wurde Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Győr

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In Oratorien- und Passionen feierte sie zahlreiche Erfolge  – Die in Stuttgart lebende Konzert- und Opernsängerin Ibolya Verebics wurde Ehrenbürgerin ihrer ungarischen Heimatstadt  Győr  –  von Klaus J. Loderer Bei einer Feierstunde im großen Saal des Rathauses der westungarischen Stadt Győr wurden am 26. Juni verdiente Persönlichkeiten zu Ehrenbürgern ernannt. Bürgermeister Dr. Csaba András Dézsi überreichte die Urkunden. Darunter war auch die in Stuttgart lebende Sopranistin Ibolya Verebics. Die Sängerin Ibolya Verebics und Bürgermeister Dr. Csaba András Dézsi im Rathaus in Györ Die Konzert- und Opernsängerin ist Preisträgerin des Liszt- und des Bartók-Preises. Ibolya Verebics wurde 1962 in Györ geboren. Schon während der Schulzeit erhielt sie Gesangsunterricht bei Anna Gonda von der Wiener Staatsoper. Von 1981 bis 1986 studierte sie an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Zu ihren Lehrern gehörten der Tenor Boldizsár Keönch, die Sopranistin Judit Sándor und der Pianist Csaba V