Opernkritik: „Echnaton“ von Philipp Glass – Oper Bonn – 2018
Verstärkter Minimalismus „Echnaton“, Oper von Philip Glass in der Oper Bonn von Matthias Woehl Es ist schon erstaunlich! Jahrelang bemüht man sich, Inhalte von Opern ordentlich zu verdrehen oder unkenntlich zu machen. Mit Philipp Glass‘ Oper „Echnaton“ – im englischen Original „Akhnaten“ – hat man einmal ein Werk ohne herkömmlichen Handlungsfaden, bei der man seiner Phantasie einfach freien Lauf lassen könnte, doch schon dichtet man dem ganzen eine richtige Geschichte an. „Echnaton“ ist der dritte Teil einer Trilogie über Persönlichkeiten, die ihre Zeit ganz besonders geprägt und nachhaltig verändert haben. Der erste Teil „Einstein on the Beach“ ist ein Werk über den Physiker Albert Einstein, und die 1980 uraufgeführte Oper „Satyagraha“ erzählt von Mahatma Gandhi. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Opern ist aber die Minimal Music von Philip Glass ausgesprochen melodisch, und beim Hören entstehet durch seine sphärischen Klänge eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre.