Jazz: Eszter Váczi und Tibor Kónyai im Liszt-Institut in Stuttgart

Weicher Jazz

Eszter Váczi und Tibor Kónyai im Liszt-Institut in Stuttgart

von Klaus J. Loderer


»Voltak Órák« ist in Ungarn ein bekannter Musiktitel der Sängerin Eszter Váczi. Natürlich durfte dieser Titel nicht fehlen, als sich die ungarische Jazzsängerin bei einem kleinen Jazzliederabend im in Stuttgart vorstellte. In Ungarn ist sie durch die Auftritte mit Jazz+Az und ihrem 2002 gegründeten Quarett bekannt. Im Liszt-Institut begleitete sie der ungarische Jazzpianist Tibor Kónyai.


Tibor Kónyai und Eszter Váczi im Liszt-Institut in Stuttgart

Foto: kjl


Eszter Váczis Stimme ist weich und hoch mit einer angenehmen Sanftheit – geradezu zart, dadurch aber auch flexibel. Sie trägt ihre Lieder mit einer gewissen Nüchternheit vor und verzichtet auf Effekthascherei und kapriziöses Beiwerk. Das unterscheidet sie von den röhrend tiefen amerikanischen Jazzstimmen der früheren Generationen. Doch auch die amerikanischen Jazzklassiker mischte sie in Stuttgart mit ein. »Summertime« und einige andere Jazzstandards sang sei ebenso wie Lieder aus Bossa Nova, Swing und Blues. Doch bildeten die eigenen Lieder, die die an der  Budapester Franz-Liszt-Musikakademie ausgebildete Jazzsängerin, natürlich im ungarischen Original vortrug, die Hälfte des Programms. 

 

Tibor Kónyai und Eszter Váczi im Liszt-Institut in Stuttgart

Foto: kjl


Tibor Kónyai nur als Begleiter am Klavier zu bezeichnen, würde seine Leistung doch sehr unterschätzen. Einerseits schuf er für Eszter Váczi eine einfühlsame musikalische Basis am Flügel, umschwirrte ihre Stimme mit seinem Tastenspiel und konnte andererseits in seinen Solostellen Glanzpunkte als Jazzpianist setzen. Die jeweiligen Schlussakkorde gestalteten die beiden pointiert und manchmal geradezu ironisch, wenn sie klassische Schlussmotive des Jazz witzig verfremdeten.

 

Besuchte Vorstellung: 13. September 2023

Liszt-Institut Stuttgart

 


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